Die Friedenstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (UNIFIL) drängt auf einen raschen Rückzug Israels aus dem Süden des Landes, nachdem Verstöße gegen die am 27. November vereinbarte Waffenruhe mit der von Iran unterstützten libanesischen Gruppe Hisbollah festgestellt wurden. Der Frieden, vermittelt durch die USA, sieht in einer gestaffelten Rückzugsstrategie vor, dass sich die israelischen Truppen innerhalb von 60 Tagen zurückziehen und die Hisbollah-Kämpfer sich nördlich des Litani-Flusses positionieren.
UNIFIL äußerte Besorgnis über die fortgesetzte Zerstörung von Wohngebieten, landwirtschaftlichen Flächen und Infrastruktur durch israelische Streitkräfte und bezeichnet dies als Verletzung der UN-Resolution 1701. Diese Resolution hatte bereits 2006 das Ende eines schweren Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah markiert.
In einem Statement betonte UNIFIL die Wichtigkeit eines zügigen Rückzugs der israelischen Streitkräfte sowie der Stationierung der libanesischen Armee im Süden, um eine vollständige Umsetzung der Resolution 1701 als umfassenden Friedensweg zu gewährleisten. Die israelische Armee untersucht derzeit die geäußerte Kritik und lehnte weitere Kommentare vorerst ab.
Im Rahmen des Waffenstillstandes dürfen weder Israel noch die Hisbollah offensive Operationen einleiten. Laut der libanesischen Armee gibt es jedoch Berichte über eine tiefere Einleitung israelischer Kräfte in einige südliche Gebiete des Libanons. UNIFIL bekräftigte ihre Bereitschaft, das Gebiet südlich des Litani-Flusses zu überwachen, um sicherzustellen, dass es frei von bewaffnetem Personal und Waffen bleibt, abgesehen von jenen der libanesischen Regierung und der UNIFIL.
Der Waffenstillstand markierte das Ende des bis dato tödlichsten Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah seit deren sechs Wochen andauerndem Krieg im Jahr 2006. Dennoch setzt Israel seine militärischen Operationen gegen palästinensische Milizen im Gazastreifen fort.