08. Januar, 2025

Wirtschaft

Rücktritt des Fusionsarchitekten: Michael Barr verlässt Schlüsselposition bei der Federal Reserve

Rücktritt des Fusionsarchitekten: Michael Barr verlässt Schlüsselposition bei der Federal Reserve

Michael Barr, der führende Regulator im Bankwesen der US-Notenbank, hat angekündigt, seine Position als Vizevorsitzender für die Bankenaufsicht der Federal Reserve im Februar niederzulegen. Dennoch wird Barr weiterhin als Mitglied des Vorstands der Zentralbank tätig sein. Diese Ankündigung hat die Finanzwelt aufhorchen lassen, denn Barr war maßgeblich an der Formulierung neuer, umstrittener Kapitalregeln beteiligt. In seiner bisherigen Amtszeit geriet Barr wiederholt mit der US-Bankenbranche aneinander. Grund hierfür war die Einführung neuer Kapitalregeln, die auf den Basel-III-Vorgaben basieren. Diese sollten sicherstellen, dass Kreditinstitute in der Lage sind, größere Rücklagen für eventuelle Verluste zu bilden. Die Bankenindustrie reagierte darauf mit einer breit angelegten öffentlichen Kampagne gegen die Vorschläge und erwog sogar rechtliche Schritte gegen die Regulatoren. Im September erzielte die Branche einen Erfolg, als Barr und seine Kollegen signalisierten, die Anforderungen zu entschärfen. Insider vermuten sogar, dass im Falle eines Wahlsiegs von Donald Trump die Vorschläge gänzlich zurückgezogen werden könnten. Interessant bleibt, dass Barr, bevor er Rücktrittsgerüchte befeuern könnte, versicherte, seine Amtszeit bis zum Ende auszuführen. Das Mandat von Barr als Vizevorsitzender endet im Juli 2026, während Jerome Powell noch bis Mai 2026 als Vorsitzender fungiert. Spekulationen über politische Einflussnahme stehen weiterhin im Raum, insbesondere im Hinblick auf mögliche Veränderungen bei einem Machtwechsel im Weißen Haus.