Rückschläge für US-Gesundheitsversicherer nach enttäuschenden Quartalszahlen

Am Donnerstag erlitt die Aktie von Elevance Health einen Verlust von 11%, als der Krankenversicherungsriese schwächere als erwartete Ergebnisse für das dritte Quartal vorlegte. Die bereinigten Gewinne lagen mit 8,37 Dollar pro Aktie unter den Analystenschätzungen von 9,66 Dollar. Hingegen übertraf der Umsatz mit einem Anstieg von 5,3% auf 45,1 Milliarden Dollar die Erwartungen, die sich auf 43,5 Milliarden Dollar belaufen hatten. Die Vorstandsvorsitzende Gail Boudreaux erläuterte in der Analystenkonferenz, dass die enttäuschenden Gewinne 'hauptsächlich auf erhöhte medizinische Kosten in unserem Medicaid-Geschäft' zurückzuführen seien. Dennoch zeigte sie sich zuversichtlich bezüglich des langfristigen Ertragspotenzials der diversen Geschäftsbereiche des Unternehmens, trotz der aktuellen Herausforderungen im Medicaid-Sektor. Auch andere Krankenversicherer erlitten Kursverluste: Die Aktien von Molina Healthcare und Centene sanken um 12,5% bzw. 9%. Beide Unternehmen generieren erhebliche Umsätze durch die Bereitstellung von Medicaid- und Medicare-Versicherungen. Der Gesundheitssektor steht vor zwei großen Hürden: Anstieg der medizinischen Ansprüche, die die Kosten in die Höhe treiben, und reduzierte Zahlungen von Medicare und Medicaid. Die Ankündigung der Regierung, dass die Zahlungen für Medicare Advantage bis 2025 um durchschnittlich 0,2% fallen werden, führt zu einem Margendruck in einer Zeit historisch hoher medizinischer Kosten. Darüber hinaus berichtete Mercer, dass ein Mangel an Arbeitskräften im Gesundheitssektor zu Preiserhöhungen zwingt und dass Ausgaben für Verhaltensgesundheitsdienste sowie die wachsende Nachfrage nach teuren GLP-1-Gewichtsverlust-Präparaten die Gesamtkosten weiter in die Höhe treiben. Besonders betroffen war Humana, dessen Sternebewertung im neuesten Bericht der Centers for Medicare & Medicaid Services herabgestuft wurde. Diese Veränderung stellt auch für den Aktienkurs von Humana eine Bedrohung dar, da Morgan Stanley einen erheblichen Einfluss auf die Gewinne des Jahres 2026 vorhersieht. Zusammengefasst wurde die Branche insgesamt von den unerwarteten finanziellen Herausforderungen getroffen, die durch politische Änderungen und wachsende Forderungen im Gesundheitswesen entstehen.