25. September, 2024

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Rückschlag für SAP nach Kursrekorden – US-Ermittlungen belasten Aktie

Rückschlag für SAP nach Kursrekorden – US-Ermittlungen belasten Aktie

Bei SAP gab es am Mittwoch eine Verschnaufpause nach einer beeindruckenden Aufwärtsbewegung. Die Nachricht über US-Ermittlungen führte zu Gewinnmitnahmen, sodass die Aktien des Softwaregiganten am Vormittag um 3,7 Prozent fielen. Mit einem Kurs von zuletzt 199,34 Euro rutschten sie unter die 200-Euro-Marke, die erst kürzlich überschritten worden war. Positiv ist jedoch, dass die Aktien sich oberhalb der 21-Tage-Linie bei etwa 198,50 Euro halten konnten.

Bereits seit 2022 ermitteln die US-Behörden in Bezug auf mögliche Preisabsprachen zwischen SAP und dem IT-Wiederverkäufer Carahsoft, wie aus Dokumenten des Bundesgerichts in Baltimore hervorgeht. Die Untersuchungen betreffen Geschäftspraktiken mit dem US-Militär und anderen staatlichen Organisationen über einen Zeitraum von zehn Jahren. Carahsoft spielt eine zentrale Rolle bei Technologieanschaffungen der US-Regierung.

Händler warnen, dass die mit der Untersuchung verbundene Unsicherheit die SAP-Aktien belasten dürfte. "Das sind eindeutig schlechte Nachrichten, aber der Ausgang solcher Untersuchungen ist schwer vorhersehbar", erklärte ein Marktteilnehmer am Morgen. Unklar sei auch, welche Strafmaßnahmen im Falle einer Schuld ausgesprochen werden könnten. Eine SAP-Sprecherin lehnte es ab, gegenüber Bloomberg Stellung zu beziehen.

Ein anderer Börsianer betonte, dass Untersuchungen durch US-Behörden üblicherweise Aufmerksamkeit bei Investoren erregen. "Die Verkaufspraktiken von SAP und anderen Anbietern standen in der Vergangenheit häufiger im Fokus und führten oft zu Geldstrafen", erläuterte er. Mathematisch wäre ein Rückgang von etwa einem Prozent gerechtfertigt, doch aufgrund des positiven Laufs falle die Korrektur deutlicher aus.

Am Dienstag erreichten die SAP-Aktien ein neues Allzeithoch von über 208 Euro, was das bisherige Jahresplus auf fast 50 Prozent anhob. Damit zählt SAP 2024 zu den Top-Performern im DAX und trug maßgeblich dazu bei, dass der deutsche Leitindex Rekordwerte oberhalb der 19.000-Punkte-Marke erreichte.

Entlastend könnte wirken, dass Progress Software, ein Wettbewerber aus den USA, am Dienstagabend nach Börsenschluss in New York unerwartet positive Quartalszahlen vorlegte. Im außerbörslichen Handel an der Nasdaq stiegen deren Aktien um etwa fünf Prozent.