23. September, 2024

Wirtschaft

Rückläufige Zahlen belasten deutsche Küchenmöbelindustrie

Rückläufige Zahlen belasten deutsche Küchenmöbelindustrie

Die deutsche Küchenmöbelindustrie sieht sich in diesem Jahr weiter mit Rückgängen konfrontiert. In den ersten sieben Monaten 2024 verkauften die Hersteller deutlich weniger Küchenmöbel als im Vorjahreszeitraum. Den Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge sanken die nominalen Umsätze um 7,7 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro, wie der Branchenverband VdDK mitteilte.

Verbandsvorsitzender Stefan Waldenmaier erklärte, dass die schwache Verbraucherstimmung und die Krise im Wohnungsbau die Branche im bisherigen Jahresverlauf stark belastet haben. Von Januar bis August gingen die Stückzahlen bei den Auftragseingängen um 6,5 Prozent zurück. Während die Preise für Küchenmöbel zuletzt weitgehend stabil blieben, war bereits im vergangenen Jahr ein Rückgang der Nachfrage zu verzeichnen.

Ein Hauptproblem für die Hersteller ist der stockende Wohnungsbau in Deutschland. Die Zahl der Baugenehmigungen setzte ihren Abwärtstrend fort und erreichte in den ersten sieben Monaten nur 123.600 Genehmigungen, was einem Rückgang von 20,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum entspricht. Die Bundesregierung hatte ursprünglich 400.000 neue Wohnungen pro Jahr angekündigt. Der Bezug eines Neubaus führt laut Küchenmöbel-Verband oft zu weiteren Umzügen, wodurch normalerweise der Kauf von zwei bis drei zusätzlichen Küchen erfolgt.

Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich Waldenmaier hoffnungsvoll. Das Abflachen der Inflation und reale Einkommenszuwächse lassen den Verbandsvorsitzenden auf eine stärkere zweite Jahreshälfte hoffen. Im Bereich des Küchendesigns sind in diesem Jahr vor allem hellere Töne wie Beige gefragt, ebenso wie Arbeitsplatten mit Steinoptiken und ein moderner Landhausstil.

In Deutschland zählt der Verband 46 Küchenmöbelhersteller mit etwa 18.200 Beschäftigten. Der Branchenanteil des Auslandsgeschäfts liegt knapp über 50 Prozent und damit höher als der Durchschnitt der gesamten deutschen Möbelindustrie, der bei 33 Prozent liegt.