12. April, 2025

Wirtschaft

Rückläufige Autonutzung: Veränderungen in der urbanen Mobilität

Die jüngste Mobilitätsstudie der Technischen Universität Dresden hat einen bedeutenden Beitrag zur Diskussion über die zukünftige Verkehrsentwicklung in Deutschland geleistet. Diese umfangreiche Erhebung, die sich auf die städtische Mobilität konzentriert, offenbart einen deutlichen Wandel in den Präferenzen der Verkehrsmittel, insbesondere in den großstädtischen Gebieten. Der Anteil der mit dem Pkw zurückgelegten Wege in Metropolen ist von 31 Prozent im Jahr 2018 auf bemerkenswerte 26 Prozent im Jahr 2023 gesunken, was auf eine allmähliche Abkehr vom Auto in urbanen Zentren hinweist. Im Gegensatz dazu lässt sich in kleinstädtischen und ländlichen Regionen ein leichter Anstieg der Pkw-Nutzung feststellen, was die unterschiedlichen Mobilitätsanforderungen und -möglichkeiten zwischen städtischen und ländlichen Gebieten verdeutlicht.

In den urbanen Zentren verzeichnen Fußwege einen deutlichen Anstieg ihrer Popularität und erreichen einen Anteil von 33 Prozent, ein Zuwachs von fünf Prozentpunkten im Vergleich zu 2018. Diese Entwicklung wird von einer Renaissance des Fahrrads begleitet, dessen gesteigerte Nutzung auf die Veränderungen im Arbeitsalltag zurückzuführen ist, die durch die Corona-Pandemie beeinflusst wurden. Viele Menschen haben ihre Arbeitswege verkürzt und vermehrt auf das Homeoffice zurückgegriffen, was alternative Fortbewegungsarten im Alltag gefördert hat.

Öffentliche Verkehrsmittel, wie Busse und Bahnen, behaupten ihre Rolle als stabiler Bestandteil der urbanen Mobilität. Die Nutzung hat sich auf einem konstanten Niveau gehalten, trotz der massiven Rückgänge der Fahrgastzahlen während der Pandemie. Diese Stabilität ist ein beeindruckendes Zeugnis des anhaltenden Vertrauens der Bevölkerung in die Infrastruktur des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und dessen Bedeutung für die zukünftige Mobilitätsgestaltung.

Die Studie widmet auch den Unterschieden im Mobilitätsverhalten zwischen verschiedenen Altersgruppen und Geschlechtern besondere Aufmerksamkeit. Frauen zwischen 30 und 50 Jahren zeigen sich besonders mobil, was die Komplexität ihrer täglichen Verpflichtungen widerspiegelt. Erstaunlicherweise sind auch Menschen über 80 Jahre mobiler als je zuvor, was auf einen gesellschaftlichen Wandel in der aktiven Teilnahme dieser Altersgruppe am täglichen Leben hinweist. Interessanterweise haben jüngere Menschen um die 20 ihre Mobilität in den letzten Jahren reduziert, was möglicherweise auf veränderte Lebensstile und Prioritäten zurückzuführen ist.

Diese aufschlussreiche Untersuchung der TU Dresden, die von Februar 2023 bis März 2024 über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr durchgeführt wurde, umfasste fast 282.000 Befragte aus 500 Gemeinden. Die Studienergebnisse sind in wesentlichen Punkten mit der vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebenen Untersuchung "Mobilität in Deutschland" abgestimmt. Beide Studien zusammen bieten ein tiefgründiges Verständnis der dynamischen Veränderungen, die die Mobilitätslandschaft in Deutschland prägen, insbesondere in den Großstädten.