13. Februar, 2025

Wirtschaft

Rückkehr zur Präsenz: Siemens setzt auf Hauptversammlung mit physischer Anwesenheit

Rückkehr zur Präsenz: Siemens setzt auf Hauptversammlung mit physischer Anwesenheit

Die Corporate-Governance-Landschaft bei Siemens erfährt eine bemerkenswerte Wendung: Der deutsche Industrie- und Softwareriese hat sich verpflichtet, seine Hauptversammlung 2026 wieder als physisches Treffen abzuhalten. Die Entscheidung resultiert aus dem entschlossenen Widerstand von nahezu 29 Prozent der Aktionäre, die während des jüngsten virtuellen Aktionärstreffens das Konzept voll digitaler Begegnungen für die kommenden Jahre zurückwiesen. Damit verfehlte Siemens das für solche Beschlüsse notwendige Drei-Viertel-Quorum. Vorangegangen war diesem Schritt ein Vorstoß von Siemens-CEO Roland Busch und seinem Führungsteam, die sich aufgrund der positiven Erfahrungen bei der bisherigen Handhabung die Erlaubnis erhofft hatten, Hauptversammlungen zwei weitere Jahre digital durchzuführen. Diese virtuelle Form wurde während der Corona-Pandemie populär und erweist sich in vielerlei Hinsicht als vorteilhaft: Anreise und logistisch bedingte Aufwände für nationale und internationale Investoren fallen weg. Während einige Aktionäre den Wert ihrer Stimme im digitalen Raum geschmälert sehen, argumentieren viele Unternehmen mit der Effizienz und Umweltfreundlichkeit virtueller Treffen. Der Fall Siemens reiht sich dabei hinter Tui ein, wo ebenfalls die Rückkehr zu physischen Aktionärstreffen forciert wurde. Die Hauptversammlung dient als essenzieller Treffpunkt von Vorstand, Aufsichtsrat und Aktionären – ein Ort, an dem wesentliche Entscheidungen getroffen werden. Sie bietet den Anteilseignern nicht nur die Gelegenheit, in den Dialog mit der Unternehmensführung zu treten, sondern stimmt auch über entscheidende Punkte wie die Ausschüttung der Dividende oder die Entlastung des Vorstands ab. Die Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen ist ein Signal für die Bedeutung des persönlichen Austauschs in der Unternehmensdemokratie.