24. November, 2024

Grün

Rückkehr zur Atomkraft: Ein „logischer“ Schritt für Deutschland?

Rückkehr zur Atomkraft: Ein „logischer“ Schritt für Deutschland?

Inmitten der globalen Diskussionen über Klimapolitik hat der Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, klare Worte zur zukünftigen Rolle der Atomenergie gefunden. Auf der UN-Klimakonferenz in Baku äußerte Grossi die Ansicht, dass eine Rückkehr Deutschlands zur Kernkraft 'logisch und rational' wäre. Der ehemalige Physiker sieht Deutschland als einziges Land weltweit, das vollständig auf Atomkraft verzichtet hat – eine Entscheidung, die er im internationalen Kontext als Ausnahme betrachtet.

Grossi hebt hervor, dass Atomkraftwerke nahezu keine klimaschädlichen Treibhausgase emittieren, was ihrer Weiterverwendung angesichts globaler Umweltziele eine besondere Bedeutung verleiht. Er verweist auf den Trend anderer Länder, die trotz früherer Ankündigungen eines Atomausstiegs nun wieder verstärkt auf Kernenergie setzen.

In Deutschland selbst fordern mittlerweile auch politische Stimmen eine Neubewertung der Atomkraft. Insbesondere die Unionsparteien CDU und CSU haben die Entscheidung der Ampel-Regierung, die letzten Atomkraftwerke im April 2023 abzuschalten, als ideologisch motiviert kritisiert. Sie verlangen eine Untersuchung der Möglichkeiten einer Wiederinbetriebnahme unter technischen und finanziellen Gesichtspunkten. Dies steht im Gegensatz zur Politik der ehemaligen Kanzlerin Angela Merkel, die nach dem Fukushima-Unglück den deutschen Atomausstieg initiierte.

Rafael Grossi betont, dass es nicht seine Absicht sei, die demokratisch getroffenen Entscheidungen Deutschlands infrage zu stellen. Im Gespräch erklärte er, dass die zukunftsweisende Rolle der Kernenergie angesichts globaler Klimaherausforderungen aus seiner Sicht jedoch eindeutig sei.