24. Oktober, 2024

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Rückkehr von Trump: Eine Belastungsprobe für den Yuan

Rückkehr von Trump: Eine Belastungsprobe für den Yuan

Die chinesische Währung, der Yuan, spürt zunehmend den Druck einer möglichen Rückkehr von Donald Trump ins Amt des US-Präsidenten. Sowohl Spekulanten, die gegen die Währung wetten, als auch Festland-Exporteure, die US-Dollar horten, beeinflussen momentan die Lage. Nachdem der Yuan seit Anfang 2023 bereits Schwäche gezeigt hat, gerät er nun verstärkt ins Visier. Trotz der Euphorie über Pekings neue Konjunkturmaßnahmen bleibt die Aussicht auf einen erneuten Präsidenten Trump, der erhöhte Handelstarife gegen China androht, ein zentrales Problem für den Yuan. Seit 17 Monaten bewegt sich die Währung auf der schwächeren Seite der 7-Pro-Dollar-Marke und hat in den letzten Wochen um 1,5% an Wert verloren, dem stärksten Rückgang innerhalb eines Dreijahreszeitraums seit über einem Jahr. Rong Ren Goh von Eastspring Investments prognostiziert, dass China in den kommenden 12 bis 18 Monaten aufgrund drohender Handelstarife die Abwertung des Yuan als wirtschaftspolitische Anpassungsmaßnahme wählen könnte. Der historische Kontext zeigt, dass während Trumps erster Amtszeit die Volksbank von China dem Yuan durchaus mehr Flexibilität erlaubte, um Exportverluste auszugleichen. Schließlich könnte Trumps Versprechen, US-Fertigungen durch drastische Handelstarife zu stärken, den Yuan bis zu 12% schwächen, wie Brad Bechtel von Jefferies vorhersagt. Lemon Zhang von Barclays erwartet, dass der Offshore-Yuan im vierten Quartal nahe der 7.10-Pro-Dollar-Marke gehandelt wird. Nicht nur politische Spannungen, sondern auch finanzielle Bedingungen setzen dem Yuan zu. Inländische Anleihenrenditen von 2% stehen den doppelt so hohen Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen gegenüber. Diese Diskrepanz führt dazu, dass Investoren Kapital ins Ausland bringen und dort in verschiedenen Formen, darunter auch in Dollar-Anleihen chinesischer Staatsunternehmen, anlegen.