19. September, 2024

Wirtschaft

Rückkehr ins Büro nimmt Fahrt auf

Rückkehr ins Büro nimmt Fahrt auf

Bürobeschäftigte in deutschen Metropolen zeigen steigende Präsenz am Arbeitsplatz: Eine aktuelle, repräsentative Umfrage des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) offenbart, dass Angestellte in Großstädten wie Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart in der vergangenen Zeit durchschnittlich 3,6 Tage pro Woche im Büro verbrachten. Im Sommer 2023 lag dieser Wert noch bei 3,2 Tagen. JLL verweist darauf, dass sich das Büroverhalten damit dem Niveau vor der Corona-Pandemie annähere, da damals im Schnitt an vier Tagen pro Woche das Büro frequentiert wurde.

Auch die Belegungsquote der Büros verzeichnete einen Anstieg und liegt nun bei 72 Prozent im Vergleich zu 63 Prozent im Vorjahr. Vor der Pandemie betrug diese Quote indes 79 Prozent.

"Die Rückkehr ins Büro nimmt Fahrt auf und immer mehr Unternehmen gehen dazu über, wieder eine fixe Anzahl von Bürotagen festzulegen", erläutert Helge Scheunemann, Researchexperte bei JLL Deutschland. Selbst Angestellte, die Wahlfreiheit oder flexible Arbeitsmodelle haben, finden wieder häufiger den Weg ins Büro. Der Anstieg der Büroanwesenheit ist branchenübergreifend zu beobachten: besonders stark in der IT-Branche, aber auch in der Industrie und bei Finanzdienstleistern. In den Sektoren Beratung und Versicherungen hingegen gingen die Büroanwesenheitszahlen im Vergleich zur letzten Erhebung zurück, während sie in Handel, Verkehr, Logistik und Tourismus auf gleichem Niveau verharrten.

JLL geht dennoch nicht davon aus, dass eine Rückkehr zu einer vollen Bürowoche kurzfristig oder mittelfristig realistisch ist. Helge Scheunemann prognostiziert einen künftig wachsenden Diskurs über die Einführung einer Vier-Tage-Woche, der die bisherige Homeoffice-Debatte ablösen könnte.

Ganz anders sieht es das Münchner Ifo-Institut, das bundesweit keinen signifikanten Trend zur Rückkehr ins Büro erkennt. Das Homeoffice befinde sich seiner Meinung nach nicht auf dem Rückzug. Jüngste Ifo-Daten zeigen, dass die Beschäftigten wie im Vorjahr 17 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbrachten.