24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Rückkehr ins Büro bei Amazon: Neustart oder Abkehr für die Mitarbeitenden?

Rückkehr ins Büro bei Amazon: Neustart oder Abkehr für die Mitarbeitenden?

Amazon plant, ab Januar 2025 wieder die vollständige Rückkehr seiner Mitarbeitenden ins Büro anzuordnen. Ein führender Executive bei Amazon Web Services (AWS), Matt Garman, äußerte kürzlich in einem internen Gespräch, dass neun von zehn Mitarbeitenden die Rückkehr ins Büro positiv sehen. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, so gäbe es laut Garman ausreichend Alternativen auf dem Arbeitsmarkt. Dennoch zeigen aktuelle Studien eine andere Realität: Zahlreiche Beschäftigte ziehen flexible Arbeitsmodelle vor und sind bereit, zu Unternehmen zu wechseln, die Homeoffice- oder Hybridlösungen anbieten. Laut einem Bericht haben 67% der US-Unternehmen in den letzten sechs Monaten Mitarbeitende an Konkurrenten verloren, die eben solche flexiblen Arbeitsmodelle offerierten. Der weltweite Trend zeigt Ähnliches: In zehn Ländern, darunter Deutschland, Großbritannien und Japan, standen 73% der Unternehmen vor der Herausforderung, Personal an Firmen zu verlieren, die weiter auf Remote-Arbeit setzen. Dieser Veränderungsdruck ist auch bei Amazon spürbar. Einige Mitarbeitende berichten anonym, dass sie sich um flexiblere Arbeitsplätze bemüht haben, nur wenige Tage nachdem der hart durchgreifende Kurs von Amazon verkündet wurde. Auf der Plattform Blind gab eine Umfrage unter mehr als 2.500 Amazon-Angestellten an, dass 73% ernsthaft überlegen, wegen der neuen Büroregeln zu kündigen. Unklar bleibt, wie Amazon auf die mögliche Fluktuation reagieren will. Andy Jassy, der CEO von Amazon, betrachtet die Änderungen als Chance für mehr Zusammenarbeit und Innovation innerhalb eines entschlackten Unternehmensaufbaus. Doch manche Angestellte vermuten, die Reformen könnten auch verdeckt dem Ziel dienen, die Personalzahl zu reduzieren.