Die britische Regierung hat angekündigt, dass die Dienstleistungen von South Western Railway ab dem nächsten Jahr als erste wieder in staatliche Hand übergehen werden. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Wendepunkt und ebnet den Weg für eine umfassende Neugestaltung des britischen Eisenbahnwesens.
Das Hauptziel dieser Umstrukturierung ist es, die Zuverlässigkeit der Bahn zu steigern und das Wirtschaftswachstum zu fördern, indem mehr Menschen dazu motiviert werden, die Bahn zu nutzen. Darüber hinaus sollen durch die Rückkehr zur öffentlichen Hand Verzögerungen, Ausfälle und Verschwendungen, die über Jahre hinweg unter den Franchiseverträgen aufgetreten sind, drastisch reduziert werden.
Die Umstellung wird voraussichtlich jährliche Einsparungen von bis zu 150 Millionen Pfund durch wegfallende Gebühren bringen, da Gelder künftig in die Dienstleistungen statt in die Taschen privater Aktionäre fließen sollen. Bis Herbst 2025 werden die Dienste im Süden Englands und in Ostanglien wieder in öffentlicher Hand sein.
Dies steht im Einklang mit dem Versprechen der Labour-Partei, auslaufende Verträge mit bestehenden Bahnbetreibern ohne zusätzliche Kosten für die Steuerzahler in öffentliche Hände zu überführen.
Heidi Alexander, die Verkehrsministerin, betonte: "Zu lange mussten sich die britischen Bürger mit ineffizientem Bahnverkehr abfinden. Wir bringen die Dienste unter öffentliche Kontrolle zurück, beginnend mit South Western Railway, um ein verlässliches Schienennetz zu schaffen, das die Kunden an erster Stelle sieht."
Mick Whelan, Generalsekretär der Gewerkschaft der Lokführer Aslef, lobte den Schritt und verurteilte die Privatisierung von British Rail 1994 als fehlgeleitet und zum Scheitern verurteilt. Er beschreibt die bisherige Politik als schädigend für Steuerzahler und Fahrgäste.
Auch Mick Lynch, Generalsekretär der Gewerkschaft Rail, Maritime and Transport, begrüßte die Maßnahme und hob hervor, dass ein staatlich geführtes System bessere Investitionen, harmonisierte Arbeitsbedingungen und eine stärkere Orientierung an den Bedürfnissen der Fahrgäste gewährleisten werde.