05. Dezember, 2024

Politik

Rückkehr der Eisenbahnen: Großbritannien setzt auf Verstaatlichung im Schienenverkehr

Rückkehr der Eisenbahnen: Großbritannien setzt auf Verstaatlichung im Schienenverkehr

Die britische Regierung hat angekündigt, im Rahmen des neuen Passenger Railway Services (Public Ownership) Act drei Zugbetreiber wieder zu verstaatlichen. Ab 2025 sollen South Western Railway, C2C und Greater Anglia unter staatlicher Kontrolle fahren. Dieses strategische Vorhaben ist Teil eines umfassenden Reform- und Investitionsprogramms im Eisenbahnsektor, das darauf abzielt, Wachstum zu fördern und den Betrieb von Schienen und Zügen unter einer einzigen Instanz, dem Department for Transport (DfT), zu vereinen. Eingeführt wurden die Reformen erstmals im September von der ehemaligen Verkehrsministerin Louise Haigh, die letzte Woche zurücktrat. Die Initiative wird nun von der neuen Verkehrsministerin Heidi Alexander fortgeführt. Ziel ist es, die Zuverlässigkeit zu erhöhen und das Eisenbahnnetz für mehr Fahrgäste attraktiver zu machen, um so das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Damit soll langfristigen Problemen wie Verzögerungen, Ausfällen und Ineffizienzen, die das private Franchisesystem geprägt haben, entgegengewirkt werden. Die Regierung erwartet jährliche Einsparungen von bis zu 150 Millionen Pfund, die direkt in die Dienste investiert werden sollen, anstatt an private Aktionäre ausgeschüttet zu werden. Die schrittweise Rückführung der Zugbetreiber in staatliche Hand ist eine politische Entscheidung, die die Kosten der Verstaatlichung so gering wie möglich halten soll. "Wir setzen bei South Western Railway den Hebel um und bringen die Dienste zurück in öffentliche Hand, um ein zuverlässigeres Netz zu schaffen", so Verkehrsministerin Heidi Alexander. Die staatlich geführten Dienste werden von DfT Operator Limited überwacht, das bald Teil von Great British Railways (GBR), einem staatlich geführten Unternehmen, das das nationale Schienennetz verwalten wird, werden soll. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen alle Passagierdienste unter GBR zusammengeführt werden. Laut Darren Caplan, Geschäftsführer des Railway Industry Association (RIA), ist diese Ankündigung ein wichtiger Meilenstein zur Umstrukturierung der Eisenbahnen. Die UK-Lieferkette werde die Pläne der Regierung unterstützen, um die Schieneninfrastruktur sowohl auf der Fahrbahn als auch im Zugbetrieb weltweit wettbewerbsfähig zu machen. Seit ihrem Amtsantritt im Juli hat die von Labour geführte Regierung langwierige Tarifkonflikte beigelegt und Änderungen umgesetzt, die die Ausfälle bei LNER nahezu auf Null gesenkt haben.