Die Phase des Ruhestands, in der das mühsam angesparte Vermögen endlich den Lebensunterhalt sichern soll, verliert zunehmend an Reiz. Viele Pensionäre entscheiden sich, dem Ruhestand den Rücken zu kehren und wieder ins Arbeitsleben einzutreten. Doch diese „Unruheständler“-Bewegung birgt finanzielle Fallstricke.
Die American Association of Retired Persons (AARP) identifiziert das „Unruheständern“ als ein Phänomen der Nach-Pandemie-Zeit. Die Betroffenen suchen nach Gründen wie mehr sozialen Austausch, Ausgleich der Inflation oder einer neuen Leidenschaft. 2,4 Millionen Menschen, die während der COVID-19-Pandemie frühzeitig in den Ruhestand gegangen waren, kehren nun in die Arbeitswelt zurück.
Doch die Rückkehr ins Berufsleben kann höhere Ausgaben nach sich ziehen. Zu den zusätzlichen Ausgaben zählen Alltagskosten, erhöhte Steuern und teurere Gesundheitsfürsorge. Diese Faktoren sollten sorgfältig abgewogen werden, um finanziellen Belastungen vorzubeugen.
Einkommen aus passiven Quellen zu erzielen, muss nicht schwierig sein. Charakteristisch für die Rückkehr an den Arbeitsplatz ist zwar ein höheres Einkommen, doch gleichzeitig können Kosten für den Arbeitsweg, Kaffeeausgaben und Mittagessen mit Kollegen schnell steigen. Somit kann es ökonomisch sinnvoller sein, im Ruhestand zu bleiben.
Die Steuerlast auf Sozialversicherungsbezüge ist ein weiterer Faktor. Für Einzelpersonen mit einem jährlichen Einkommen unter 25.000 USD und Ehepaare mit einem Einkommen unter 32.000 USD sind diese Leistungen steuerfrei. Bei Überschreiten dieser Schwellen werden die Bezüge jedoch progressiv besteuert, was zu einer Reduktion des Nettoeinkommens führt.
Auch die Medicare-Prämien sind einkommensabhängig. Für Einzeleinverdiener unter 103.000 USD oder Ehepaare unter 206.000 USD belaufen sich die monatlichen Prämien auf 174,40 USD. Liegt das Einkommen darüber, können zusätzliche Anpassungen zwischen 69,90 USD und 419,30 USD pro Monat anfallen.
Ein weiteres Hindernis stellen reduzierte Sozialversicherungsleistungen dar, wenn das volle Rentenalter von 67 Jahren noch nicht erreicht ist. Für jeden zusätzlichen Dollar über 22.320 USD Jahreseinkommen werden 50 Cent von den Bezügen abgezogen. Bei einem Jahreseinkommen über 59.520 USD erfolgt eine reduzierte Abrechnung für jeden Dollar über dieser Grenze. Jene, die das volle Rentenalter erreicht haben, sind von diesen Reduzierungen ausgenommen. Ob sich ein Zuverdienst lohnt, sollte daher gut durchdacht werden.