Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke zeigt sich gut zwei Monate vor der Landtagswahl entspannt und gibt sich selbstbewusst. Trotz der wachsenden Nervosität in den eigenen Reihen möchte der SPD-Spitzenkandidat auf prominente Unterstützung aus der Bundespolitik verzichten. 'Wir haben es in Brandenburg Gott sei Dank nie nötig gehabt, geborgte Prominenz einzufliegen', betonte Woidke in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.
Die anstehende Entscheidung im September sieht der Ministerpräsident als Wahl für das Land Brandenburg und weniger für die Bundespolitik. 'Es geht am Ende darum, wer unser Land weiterführt und wer in rauer See der Kapitän auf der Brücke ist,' unterstrich er.
Trotz negativer Signale aus der neuesten Forsa-Wahlumfrage, bei der die Ampel-Parteien auf ein Rekordtief von 30 Prozent fielen und der SPD nur noch 14 Prozent prognostiziert wurden, blickt Woidke optimistisch in die Zukunft. In der jüngsten Umfrage für Brandenburg von Infratest dimap lag die SPD mit der CDU gleichauf hinter der AfD.
Woidke kritisiert die Ampel-Koalition im Bund und bemängelt deren mangelnde Fähigkeit, Sicherheit und Stabilität auszustrahlen, insbesondere in Krisenzeiten. Für die teils schlechte Stimmung im Land macht er die Folgen der Corona-Krise und des Ukraine-Krieges verantwortlich, trotz einer wirtschaftlich positiven Entwicklung.
Der SPD-Spitzenkandidat gibt sich vor der Landtagswahl trotzdem zuversichtlich, dass die SPD erneut erfolgreich sein wird, ähnlich wie vor fünf Jahren. Damals konnte die SPD überraschend vor der AfD gewinnen, obwohl sie in den Umfragen lange hinterher lag.
Woidke zieht eine positive Bilanz seiner bisherigen Amtszeit und hebt die wirtschaftliche Entwicklung Brandenburgs hervor. 'Wir haben es in Brandenburg geschafft, jedes einzelne Jahr mehr Industriearbeitsplätze dazuzubekommen, darauf bin ich stolz und deshalb macht das Regieren in diesem Land Freude.'