24. Oktober, 2024

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Rückgang im Lithium-Sektor: Wie der Preisverfall die argentinische Produktion beeinflusst

Rückgang im Lithium-Sektor: Wie der Preisverfall die argentinische Produktion beeinflusst

Die argentinischen Salzwüsten, Teil des „Lithium-Dreiecks“ in Südamerika, galten lange als Hotspot für Unternehmen, die den essentiellen Rohstoff für Elektrofahrzeugbatterien gewinnen wollten. Doch nun bremsen die Firmen ihre Aktivitäten deutlich ab. Ein weltweites Preisgefälle von über 80% seit Anfang des letzten Jahres, bedingt durch ein Überangebot und eine schwache Nachfrage nach E-Fahrzeugen, führt zu finanziellen Engpässen und schrumpfenden Gewinnspannen in der Branche. Mehrere Gespräche mit Führungskräften, Analysten und Beamten verdeutlichen die kritische Lage in Argentinien und deren Auswirkungen auf die zukünftige Lithiumproduktion. Die globalen Investitionen in Argentinien, das zwar der viertgrößte Produzent ist, jedoch die zweitgrößten Lithiumreserven besitzt, werden reduziert. Zahlreiche Projekte werden mit geringeren Zielen fortgeführt oder vollständig eingestellt. Galan Lithium etwa musste seine jährliche Produktionsprognose um etwa ein Viertel senken. Gleichzeitig wächst das Interesse an Fusionen und Übernahmen, da Unternehmen mit solideren Finanzmitteln gesucht werden, um den Abschwung abzufedern. Ein bemerkenswerter Deal in diesem Bereich ist die Übernahme von Arcadium Lithium durch Rio Tinto für 6,7 Milliarden Dollar, wodurch Rio Tinto zum drittgrößten Lithiumproduzenten der Welt aufsteigt. Analysten erwarten weitere Fusionen, insbesondere bei frühen Projekten. Trotz der Herausforderungen gibt es Hoffnung: Die Nachfrage nach Lithium könnte bis zum Ende des Jahrzehnts steigen, was den Markt beleben könnte. Dennoch sind viele Unternehmen gezwungen, Explorationsprojekte auf Eis zu legen oder sich nach neuen Finanzierungsquellen umzusehen. Der Rückgang der Preise hat die Bewertungen von Lithiumunternehmen um 60-70% sinken lassen, was für potenzielle Käufer interessante Gelegenheiten schaffen könnte.