In einem herausfordernden wirtschaftlichen Klima wagen sich in Deutschland weniger Menschen in die Selbstständigkeit als zuvor. Laut dem Statistischen Bundesamt sank die Zahl der Unternehmensgründungen in den ersten neun Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent auf insgesamt 456.000. Innerhalb dieser Gruppe entfielen etwa 90.700 Gründungen auf Betriebe, deren Rechtsform und Mitarbeiterzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung hindeuten. Dieses Segment verzeichnete einen leichten Rückgang von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders stark betroffen waren jedoch die Kleinunternehmen, wo die Anzahl der Neugründungen um erstaunliche 25,4 Prozent einbrach. Gründe für diese Entwicklung könnten in den steigenden Zinsen und der schwächelnden Konjunktur liegen, die die Perspektiven für Gründer trüben. Gleichzeitig fiel die Anzahl der Gewerbeanmeldungen, die auch Betriebsübernahmen, Umwandlungen und Zuzüge aus anderen Meldebezirken umfassen, um 1,0 Prozent auf rund 547.500. Im Gegensatz dazu stieg die Gesamtzahl der Gewerbeabmeldungen leicht um 0,7 Prozent auf 443.000. Insbesondere die vollständigen Gewerbeaufgaben legten um 1,3 Prozent zu, während bei wirtschaftlich bedeutenderen Betrieben ein Rückgang der Schließungen um 1,8 Prozent auf 70.900 zu verzeichnen war. Eine detaillierte Analyse der Ursachen blieb seitens der Statistiker aus.