Der indische Devisenmarkt blickt auf einen weiteren schwierigen Tag, da die Rupie angesichts der robusten Performance des US-Dollars voraussichtlich seitwärts bis leicht schwächer eröffnen wird. Die Aussicht auf nachhaltige Zinserhöhungen durch die US-Notenbank sowie Spekulationen über eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident verleihen dem Dollar zusätzlichen Auftrieb. Aktuell signalisieren Ein-Monats-Terminkontrakte einen Eröffnungskurs der Rupie von etwa 85,62 bis 85,63 pro US-Dollar – eine leichte Verschlechterung gegenüber dem vorangegangenen Schlusskurs von 85,6150. Die indische Währung erreichte jüngst bereits den sechsten aufeinanderfolgenden Tag ein Rekordtief, belastet durch die Schwäche anderer asiatischer Währungen und geschlossene Märkte aufgrund der Neujahrsfeierlichkeiten. Im Jahr 2024 verzeichnete die Rupie das siebte Jahr in Folge einen Rückgang, verstärkt durch diverse Herausforderungen im letzten Quartal. Der Dollar-Index erreichte indes nahe seinem Höchststand der letzten zwei Jahre, angefeuert durch die Erwartung, dass die US-Zinsen auf hohem Niveau bleiben und Trumps Politikvorhaben potentiell die Märkte beeinflussen könnten. Zusätzlich sieht sich die Rupie localen Belastungen ausgesetzt: Ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum und ein sich weitender Handelsbilanzdefizit erhöhen den Druck. Abhishek Goenka, CEO der FX-Beratung IFA Global, erwartet eine geplante Abwertung der Rupie, um das Wachstum zu stützen und deren Überbewertung zu korrigieren. Der reale effektive Wechselkurs der Rupie, ein Indikator für deren Wettbewerbsfähigkeit, stand im November bei 108,14 – rund 8% überbewertet. Dies erschwert indischen Exporten den internationalen Wettbewerb. Beobachter werden auf mögliche Anpassungen der Interventionsstrategie der Zentralbank Indiens im Devisenmarkt durch den neuen Gouverneur achten.