25. Oktober, 2024

Wirtschaft

Rückgang der Partnervergütung bei EY in Großbritannien: Umschwung in einem unbeständigen Marktumfeld

Rückgang der Partnervergütung bei EY in Großbritannien: Umschwung in einem unbeständigen Marktumfeld

Die Vergütungen der Equity-Partner von EY in Großbritannien verzeichneten einen Rückgang von durchschnittlich 38.000 Pfund, da der Bilanzriese mit einer Verlangsamung im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen zu kämpfen hat. Die durchschnittliche Auszahlung pro Partner sank um 5 Prozent von 761.000 Pfund auf 723.000 Pfund im am Juni endenden Geschäftsjahr, wie das Unternehmen in seinen jüngsten Ergebnissen bekannt gab.

Hintergrund dieser Entwicklung ist eine gestiegene Partnerzahl von 886 auf 903 innerhalb eines Jahres. Trotz stabiler Einnahmen in Höhe von 3,7 Milliarden Pfund im Jahr 2024 sank der zur Ausschüttung an die Partner verfügbare Gewinn von 659 Millionen auf 653 Millionen Pfund. Das Unternehmen führt die stagnierenden Gewinne auf einen Einbruch bei großangelegten grenzüberschreitenden Geschäften und Transformationsprojekten zurück.

Auch die Konkurrenten Deloitte und PwC kürzten kürzlich die Vergütungen ihrer Partner um 48.000 beziehungsweise 44.000 Pfund. Die großen vier – PwC, KPMG, Deloitte und EY – haben das vergangene Jahr genutzt, um eine nachpandemische Einstellungswelle zu korrigieren, indem sie in Reaktion auf schwächere Kundennachfrage hunderte Mitarbeiter entließen.

Nach der Einstellung des Vorhabens, die Beratungs- und Prüfungssparten zu trennen, konzentriert sich EY auch auf Kostensenkungen. Der gescheiterte Plan, bekannt als Project Everest, wurde mit einer Fremdfinanzierung von 700 Millionen Dollar unterstützt.

Zudem verteilte EY im Sommer geringere Gehaltserhöhungen und Boni an tausende Mitarbeiter im Vereinigten Königreich. Währenddessen wuchsen die Umsätze im Vereinigten Königreich um 3 Prozent, was im Vergleich zum 16-prozentigen Anstieg des Vorjahres eine Verlangsamung darstellt. Positiv hervorzuheben ist jedoch der Anstieg der Umsätze in den Bereichen Prüfung und Assurance um 14 beziehungsweise 10 Prozent. Der Konzern prüft nun 79 Mitglieder des FTSE 350, im Vergleich zu 77 im Vorjahr.

Dem gegenüber standen schwache Ergebnisse im Beratungsbereich und im Geschäftsbereich Strategie und Transaktionen mit einem Umsatzrückgang von 4 beziehungsweise 13 Prozent. Hywel Ball, Vorsitzender von EY in Großbritannien, betonte, dass das Unternehmen trotz wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten weiterhin investieren werde. Er erklärte: „Angesichts der gedämpften britischen und globalen Geschäftstätigkeit und schwacher Unternehmenssicherheit im Geschäftsjahr 2024 haben wir auf den Markt reagiert, um die richtige Basis für nachhaltiges langfristiges Wachstum und Rentabilität zu sichern.“