Die weltweiten Ölpreise erfahren aktuell einen signifikanten Rückgang, der vor allem durch die wachsenden Unsicherheiten über die Auswirkungen der rigorosen US-Zollpolitik angetrieben wird. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni wird derzeit zu einem Preis von 62,85 US-Dollar gehandelt. Dies stellt einen Rückgang um 2,73 US-Dollar im Vergleich zum vorherigen Handelstag dar. Ebenso verzeichnete die US-amerikanische Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) für die Lieferung im Mai einen deutlichen Preisverlust, indem sie um 2,70 US-Dollar auf 59,29 US-Dollar fiel.
Diese erheblichen Preisschwankungen sind im Wesentlichen auf die kürzlich von der US-Regierung angekündigten umfassenden Zölle zurückzuführen, die nahezu alle internationalen Importe betreffen. Diese Maßnahmen haben zu einem scharfen Einbruch des Ölpreises geführt, wobei der Preis für Rohöl aus der Nordsee innerhalb weniger Handelstage um etwa 16 Prozent gesunken ist.
In Reaktion auf die aktuelle Marktlage hat Saudi-Arabien, das führende Mitglied der Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC), Schritte unternommen, um asiatische Kunden durch erhebliche Preisnachlässe zu unterstützen. Der staatliche Ölkonzern Saudi Aramco hat den Preis für die Rohölsorte Arab Light um 2,30 US-Dollar pro Fass reduziert.
Parallel zu diesen Entwicklungen haben bedeutende US-Banken ihre Prognosen für die zukünftige Ölpreisentwicklung nach unten korrigiert. Goldman Sachs hat innerhalb einer Woche zum zweiten Mal ihre Erwartungen revidiert und projiziert nun, dass der Brent-Preis zum Jahresende bei 62 US-Dollar pro Barrel liegen wird. Dies stellt eine Senkung um 4 US-Dollar pro Barrel dar. In ähnlicher Weise wurde der WTI-Preis auf 58 US-Dollar pro Barrel geschätzt.
Morgan Stanley hat ebenfalls seine Prognosen erheblich angepasst, indem das Finanzinstitut die Brent-Preisvorhersage um 5 US-Dollar pro Fass senkte. Für das laufende Quartal wird ein Preis von 65 US-Dollar pro Barrel erwartet. Darüber hinaus wurden die Erwartungen an das Nachfragewachstum für die zweite Jahreshälfte deutlich reduziert, was zusätzliche Herausforderungen für die globale Rohölnachfrage darstellen könnte.