09. Januar, 2025

Wirtschaft

Rückgang der globalen US-Dollar-Reserven: Eine neue Ära der Diversifikation

Rückgang der globalen US-Dollar-Reserven: Eine neue Ära der Diversifikation

Der US-Dollar hat an Bedeutung als globale Reservewährung eingebüßt. Schon seit Jahren beobachten wir eine stetige Abnahme seiner Dominanz, da Zentralbanken weltweit ihre Portfolios zunehmend diversifizieren. Nicht nur Fremdwährungen rücken in den Fokus der Bankwesen, auch Gold wird vermehrt als krisensichere Anlage geschätzt. Ungeachtet dessen bleibt der Dollar die weltweit führende Reservewährung. Aktuell liegt der Anteil des Dollars an den globalen Devisenreserven bei 57,4%, dem tiefsten Stand seit 1994, wie das COFER-Datenblatt des IWF für das dritte Quartal 2024 zeigt. Diese Reserven umfassen unter anderem amerikanische Staatsanleihen, Wertpapiere, Unternehmensanleihen und Aktien, die von Zentralbanken außerhalb der USA gehalten werden. Noch 2015 belief sich der Anteil auf 66%. In den vergangenen zehn Jahren gab es einen Rückgang um 8,6 Prozentpunkte. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnte der Anteil des Dollars bis Ende 2034 unter die Marke von 50% sinken. Ein solches Szenario gab es zuletzt in den frühen 1990er Jahren, nachdem die Inflation der 1970er Jahre das Vertrauen in das Fed und dessen Inflationsbekämpfung erschütterte. Anschließend gewannen dollardenominierte Anlagen erneut an Popularität, bis die Einführung des Euros eine Zäsur markierte. Die aktuelle Lage zeigt wieder einen Anstieg bei den Devisenreserven insgesamt, welche inzwischen auf 12,7 Billionen Dollar angewachsen sind. Auch die Käufe von US-Staatspapieren durch ausländische Zentralbanken haben mit einem Stand von 8,67 Billionen Dollar einen Rekordwert erreicht. Unter den Währungen ist der Euro die zweitgrößte Reservenwährung mit einem Anteil von 20%, seit Jahren eine konstante Größe. Doch während die Verschiebungen im Währungsgefüge andauern, bleibt das Gesamtbild nahezu unverändert.