Die Asylanträge in Deutschland sind im Jahr 2024 signifikant zurückgegangen, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) berichtet. Insgesamt wurden 229.751 Erstanträge verzeichnet, hauptsächlich von Personen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Dies entspricht einem Rückgang von 30,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in dem fast 100.000 mehr Anträge gestellt wurden.
Deutschland bleibt dennoch das Land mit den meisten Asylanträgen innerhalb der EU, gefolgt von Spanien, Frankreich und Italien. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht den Rückgang der Anträge als Erfolg der verschärften Maßnahmen, darunter verstärkte Kontrollen an den deutschen Landesgrenzen, die Schleuserrouten effektiv behindern sollen.
Diese Grenzkontrollen sollen über März hinaus fortgeführt werden, mit dem Ziel, die Umsetzung der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) zu beschleunigen. Kritische Stimmen aus der Union, vertreten durch Andrea Lindholz, sehen die aktuellen Asylzahlen jedoch als Zeichen für das Scheitern der bisherigen Migrationspolitik.
Lediglich 44,4 Prozent der Antragsteller erhielten 2024 einen Schutzstatus. Die Schutzquote lag für syrische und afghanische Antragsteller bei hohen 83 Prozent beziehungsweise 74,7 Prozent. Dagegen fiel die Quote für Asylsuchende aus der Türkei auf lediglich 9,4 Prozent.