Die Europäische Union zusammen mit Norwegen und der Schweiz hat im vergangenen Jahr einen signifikanten Rückgang der Asylanträge registriert. Laut dem neuesten Jahresbericht der EU-Agentur für Asylfragen (EUAA) ist die Zahl der Anträge auf 1.014.000 gesunken, was einen Rückgang von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Besonders bemerkenswert ist der Rückgang in Deutschland, das trotz seiner Rolle als bevölkerungsreichstes Land Europas, einen Rückgang von fast 30 Prozent bei den Erstanträgen verzeichnete. Mit 237.000 neuen Anträgen bleibt Deutschland zwar das führende Zielland, jedoch trugen auch die Stabilität in anderen großen EU-Staaten wie Spanien, Frankreich und Italien zu dem moderateren Rückgang bei. Pro Kopf betrachtet, verzeichnen Zypern und Griechenland weiterhin die höchsten Asylbewerberzahlen. Die Zahlen aus Großbritannien sind seit dem EU-Austritt des Landes nicht mehr Teil dieser Erhebung. Im Hinblick auf die Herkunftsstaaten der Asylbewerber führen weiterhin Syrien, Afghanistan und Venezuela die Liste an, wobei nur Venezuela einen leichten Anstieg verzeichnete. Trotz des Rückgangs in der Gesamtzahl bleibt die Anerkennungsquote konstant bei 42 Prozent. Fast die Hälfte aller Anträge stammt jedoch von Bewerbern aus Ländern, deren Asylanträge oft abgelehnt werden, darunter Bangladesch, Marokko und Tunesien. Die Herausforderungen im Umgang mit Migration und Asylverfahren bleiben ein kontrovers diskutiertes Thema in der europäischen Politik. Auch in der Zusammenarbeit mit nordafrikanischen Staaten gibt es Bestrebungen, die Flucht über das Mittelmeer zu verhindern, eine Route, die weiterhin hohe Risiken birgt und oft zu tragischen Zwischenfällen führt.
Politik
Rückgang der Asylanträge: EU verzeichnet deutlichen Abwärtstrend
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