Die Kurse der deutschen Staatsanleihen konnten mit einem erfreulichen Anstieg in die Woche starten. Der Euro-Bund-Future, ein wichtiger Gradmesser, legte am Vormittag um 0,43 Prozent zu und erreichte damit 131,82 Punkte. Zeitgleich sank die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,51 Prozent.
Das jüngst veröffentlichte Ifo-Geschäftsklima brachte keine Belastung für die Anleihen mit sich, obwohl die Erwartungen der Unternehmen nach wie vor gedämpft sind. Positiv fiel jedoch die Beurteilung der aktuellen Lage durch die Unternehmen aus, was auf einen leichten, wenn auch bescheidenen, Optimismus hinweist. Jens-Oliver Niklasch, Volkswirt der LBBW, sieht in diesem Anstieg zwar eine erfreuliche Entwicklung, bezeichnet ihn jedoch als "einen kleinen Hüpfer nach einem langen und tiefen Abstieg". Faktoren wie Vorzieheffekte bei den Exporten in die USA, sinkende Leitzinsen und die Hoffnung auf politische Reformen in Deutschland tragen zu dieser Entwicklung bei.
Im Laufe der Woche richten sich die Augen der Finanzmärkte auf die Aktivitäten der Notenbanken. Am Mittwoch steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an, von der keine Änderungen erwartet werden. Die Fed könnte abwarten, welche Entscheidungen die neue Trump-Regierung trifft. Auch bei der EZB werden am Donnerstag keine überraschenden Marktbewegungen prognostiziert. Experten der Dekabank betonen die Bedeutung von EZB-Präsidentin Lagardes Fokus auf "Datenabhängigkeit", während leichte Zinssenkungen bereits weitgehend erwartet werden. Hauptaugenmerk dürften die Marktteilnehmer auf den Inflationsausblick legen.