Die Kurse deutscher Staatsanleihen erleben einen Aufwärtstrend. Am Freitag stieg der Euro-Bund-Future um 0,27 Prozent auf 131,96 Punkte, während die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,50 Prozent sank. Ein Rückgang der Renditen war in den meisten Ländern der Eurozone zu beobachten. Hinter diesem Anstieg der Anleihekurse steckt vor allem eine schwächelnde Konjunkturentwicklung in Frankreich. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor ist im Februar unerwartet stark gesunken, was auf einen deutlichen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität hindeutet. Parallel dazu zeigt sich in Deutschland eine leichte Eintrübung der Stimmung im Dienstleistungssektor. Dennoch signalisiert der Indikator weiterhin Wachstum, und positive Signale kommen von der Industrie, die trotz anhaltender Schwäche einen leichten Aufwärtstrend verzeichnet. Nach Bekanntgabe der deutschen Zahlen verloren die Anleihen allerdings einen Teil ihrer Gewinne. Der Gesamtindikator für die Eurozone blieb im Februar unverändert und signalisiert eine wirtschaftliche Stagnation. Ein zentrales Ereignis der Woche ist die bevorstehende Bundestagswahl am Sonntag. Die Volkswirte der Commerzbank erwarten, dass CDU/CSU die stärkste Fraktion stellen wird und Friedrich Merz als Bundeskanzler fungieren könnte. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun darauf, ob es den Parteien der Mitte gelingt, eine Zweidrittel-Mehrheit zu erreichen. Andernfalls könnte eine Reform der Schuldenbremse erheblich erschwert werden.
Wirtschaft
Rückenwind für Anleihekurse durch schwächelnde Konjunktur in Frankreich
