Royal Mail, traditionell eher langsam im Reagieren auf Veränderungen, hat überraschend schnell auf die geplante Steuerbelastung durch Rachel Reeves reagiert. Während viele große Konzerne noch die Kosten der Erhöhung der National Insurance Contributions (NICs) für Arbeitgeber kalkulieren, hat Royal Mail bereits konkrete Maßnahmen präsentiert. Unternehmen, wie etwa John Lewis, beschränken sich derzeit auf Kritik an den bestehenden Unternehmenssteuersätzen. Der britische Handelsverband warnte in einem Schreiben den Finanzminister, dass die Budgetmaßnahmen der Regierung Einzelhandelskosten um satte 7 Milliarden Pfund ansteigen lassen könnten. Royal Mail sticht hier heraus: In einem seltenen Akt finanzieller Weitsicht plant das Unternehmen bereits Preissteigerungen und Stellenkürzungen, um die kalkulierten Verluste von 120 Millionen Pfund auszugleichen. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Preise für Briefmarken in den letzten Jahren bereits mehrfach gestiegen sind. Die Öffentlichkeit reagierte angesichts dieser Ankündigungen teils mit Sarkasmus. Es wurde angemerkt, dass es mittlerweile günstiger sei, in europäische Städte zu fliegen, um dort Weihnachtskarten zu versenden. Dennoch zeigen sich viele Unternehmen weiterhin verärgert über die Steuerentscheidungen der Regierung, deren Auswirkungen, so die Meinung, mit einem abgestuften Einkommenstarif abgefedert werden könnten. Während der Einzelhandel lediglich allgemeine Auswirkungen wie Arbeitsplatzabbau und Preiserhöhungen prognostiziert, agiert Royal Mail mit unglaublicher Schnelligkeit. Firmenchef Martin Seidenberg erklärte, dass nicht nur die Verbraucherpreise betroffen seien, sondern auch Produkte wie Pakete und Geschäftspost.