Die internationalen Helfer des Roten Kreuzes in Gaza stehen vor einer besonders anspruchsvollen Operation: Die in Aussicht stehende Freilassung von Geiseln aus der Hand der Hamas erfordert umfangreiche und präzise Vorbereitungen, die sich von bisherigen Geiselfreilassungen denkbar unterscheiden. Die außergewöhnliche Länge der Gefangenschaft von etwa 15 Monaten markiert diese Mission als einzigartig, so ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).
Während der Einsätze sind die Herausforderungen enorm, insbesondere für die medizinischen Fachkräfte. Die akribische Planung für diese Einsätze umfasst eine umfassende logistische Organisation, die Verteilung von Hilfsgütern bis hin zur detaillierten Sicherheitsstrategie. Die psychosoziale Betreuung der Freigelassenen, die sofortige Unterstützung benötigen, steht ebenso im Fokus.
Neben der organisatorischen Präzision ist es eine für alle Beteiligten emotional aufgeladene Zeit. Das erklärte Ziel des IKRK ist es, diese erste Phase der Rückkehr so sicher und effizient wie möglich zu gestalten, um die Wiedervereinigung der Familien zu erleichtern. Laut IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric wird der Bedarf an humanitärer Hilfe in der Region auf unbestimmte Zeit fortbestehen.
Die Freilassung von zunächst drei Frauen wird für den heutigen Tag erwartet. Dabei handelt es sich um Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31), wie aus familiären und israelischen Medienkreisen berichtet wird. Diese sollen dem IKRK übergeben und dann zu einer militärischen Sondereinheit im Gazastreifen gebracht werden. Parallel dazu ist die Freilassung von etwa 90 palästinensischen Häftlingen aus israelischer Haft in dieser ersten Phase vorgesehen.