19. September, 2024

Wirtschaft

Rosneft verlängert Liefervertrag: PCK-Raffinerie sichert Rohölversorgung bis 2025

Rosneft verlängert Liefervertrag: PCK-Raffinerie sichert Rohölversorgung bis 2025

Die PCK-Raffinerie in Schwedt wird auch in den kommenden Jahren Rohöl aus Kasachstan erhalten. Das Bundeswirtschaftsministerium bestätigte, dass ein entsprechender Folgevertrag durch Rosneft Deutschland unterzeichnet wurde. Ziel des Abkommens ist es, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und den Geschäftsbetrieb sowohl von Rosneft Deutschland als auch der Raffinerien Miro und Bayernoil langfristig zu sichern.

Im vergangenen Jahr lieferte Kasachstan etwa eine Million Tonnen Rohöl an die PCK-Raffinerie. Für das aktuelle Jahr wurde eine Erhöhung auf 1,4 Millionen Tonnen vereinbart. Während eines Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in Kasachstan wurden Verträge unterzeichnet, die eine Belieferung über das Jahr 2024 hinaus vorsehen. Vertragspartner sind zwei deutsche Töchter des russischen Staatskonzerns Rosneft, die Mehrheitsaktionäre der PCK-Raffinerie sind.

Burkhard Woelki, Sprecher von Rosneft, erläuterte, dass der Vertrag eine monatliche Lieferung von 100.000 Tonnen Rohöl bis Ende 2025 vorsieht. Es bestehe zudem die Möglichkeit, diese Mengen flexibel zu erhöhen, so Woelki. In der politischen Diskussion zeigte sich der Linken-Bundestagsabgeordnete Christian Görke enttäuscht, da Kasachstan noch größere Mengen angeboten habe, die die Bundesregierung jedoch nicht annahm.

Die Rosneft-Töchter, die 54 Prozent der Anteile an der PCK-Raffinerie halten und seit September 2022 unter Treuhandverwaltung des Bundes stehen, befinden sich in Verkaufsverhandlungen. Diese sollen bis Jahresende abgeschlossen werden, wie Bundeskanzler Scholz bestätigte. Zu den potenziellen Käufern gehört möglicherweise auch Katar.

Der geplante Eigentümerwechsel könnte die Genehmigung einer Beihilfe des Bundes für den Ausbau einer Pipeline vom Hafen Rostock nach Schwedt durch die EU-Kommission beeinflussen. Laut Wirtschaftsministerium hat die Kommission bereits eine vorläufige Bewertung vorgenommen, die eine Förderung von bis zu 400 Millionen Euro rechtfertigen könnte, vorausgesetzt, Rosneft bleibt nicht weiter mittelbarer Eigentümer.

Die PCK-Raffinerie ist für die Versorgung Nordostdeutschlands mit Heizöl, Benzin, Diesel und anderen wichtigen Produkten von zentraler Bedeutung. Seit dem Verzicht Deutschlands auf russisches Öl im Jahr 2023 hat die Raffinerie auf alternative Bezugsquellen umgestellt. Der Liefervertrag mit Kasachstan und die geplante Rostock-Pipeline sollen dazu beitragen, dass die Anlage weiterhin ausgelastet und wirtschaftlich betrieben wird.