Der traditionsreiche Porzellanhersteller Rosenthal steht vor einer herausfordernden Neuausrichtung, die möglicherweise zur Schließung einer seiner beiden Produktionsstätten führen könnte. Aktuell laufen Verhandlungen zwischen der Unternehmensführung und der Gewerkschaft, um eine Konzentration der Produktion auf nur einen Standort zu prüfen. Welche der beiden Fabriken in Selb oder Speichersdorf weitergeführt wird, ist noch unklar.
Rosenthal bleibt jedoch entschlossen, auch künftig in Deutschland zu produzieren. Trotz notwendiger struktureller Einsparungen hegt das Unternehmen Optimismus für eine erfolgreiche Zukunft. Eine definitive Entscheidung über die Neuausrichtung wird bis Ende Januar erwartet.
Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens bleibt angespannt, wobei keine konkreten Zahlen genannt wurden. Die Herausforderungen durch verändertes Konsumverhalten und die hohen Lohnkosten in Deutschland erschweren die Situation zusätzlich.
Seit seiner Gründung durch Philipp Rosenthal im Jahr 1879 ist das Unternehmen bekannt für sein künstlerisches Design und seine Zusammenarbeit mit renommierten Künstlern. Doch angesichts der preisgünstigen Konkurrenz aus dem Ausland ist die goldene Ära des Porzellans unwiederbringlich vorbei.
1997 wurde Rosenthal Teil des Waterford-Wedgwood-Konzerns, bevor es 2009 nach Insolvenz von der Arcturus Gruppe übernommen wurde.