Der renommierte Porzellanproduzent Rosenthal steht vor einer ungewissen Zukunft und plant möglicherweise die Schließung einer seiner beiden Produktionsstätten. In laufenden Verhandlungen zwischen der Unternehmensleitung und der Gewerkschaft wird derzeit diskutiert, welche der beiden Fabriken in Selb oder Speichersdorf bestehen bleiben könnte. Angesichts dieser strategischen Neuausrichtung signalisiert das Unternehmen einen Stellenabbau, bleibt jedoch dem Standort Deutschland weiterhin treu. Trotz der schwierigen Lage blickt das Management von Rosenthal optimistisch in die Zukunft. Die Anpassungen werden als notwendige Schritte angesehen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit rund 600 Beschäftigten sieht sich das Unternehmen den Herausforderungen des Marktes und den steigenden Lohnkosten gegenüber. Die endgültige Entscheidung über den künftigen Standort soll Ende Januar getroffen werden. Die finanzielle Situation von Rosenthal ist angespannt, detaillierte Zahlen wurden bislang nicht veröffentlicht. Der Markt gestaltet sich zunehmend herausfordernd, während sich das Konsumverhalten im Bereich Porzellan wandelt. Ursprünglich 1879 von Philipp Rosenthal gegründet, hat die Marke seitdem einen Ruf für qualitatives und anspruchsvolles Design etabliert. Dennoch drücken billige Wettbewerbsprodukte und veränderte Käuferpräferenzen den Markt der traditionsreichen Porzellanherstellung. Nach einer Insolvenz im Jahr 2009, gefolgt von einer Übernahme durch die Arcturus Gruppe, stellt sich Rosenthal nun erneut den Herausforderungen der Branche. Der Wettbewerbsdruck insbesondere durch günstigere ausländische Anbieter ist größer denn je. Die deutschen Haushalte sind zunehmend mit Massenwaren aus Möbelhäusern anstelle der einst hoch geschätzten, kunstvollen Werke gefüllt.