Die bekannte K-Pop-Künstlerin Rosé, Mitglied der erfolgreichen Gruppe Blackpink, wagt mit ihrem Soloalbum "Rosie" den Schritt ins Rampenlicht. Während ihre Bandkollegin Lisa an einem eigenen Album arbeitet und dabei stilistisch experimentiert, präsentiert Rosé eine eher kohärente Klangwelt. Die Songs sind das Produkt internationaler Zusammenarbeit und unterstreichen den Trend, dass K-Pop verstärkt auf songschreibende und produzierende Expertise außerhalb Südkoreas setzt. Auf "Rosie" offenbart sich Rosé als kosmopolitische Künstlerin. Aufgewachsen in Neuseeland und Australien, bevor sie im Alter von 15 Jahren nach Seoul zog, bringt sie eine einzigartige Mischung aus westlichen Einflüssen und einer typisch asiatischen Arbeitsmoral mit. Mit Songs, die in Los Angeles aufgenommen und überwiegend auf Englisch gesungen wurden, richtet sich Rosé besonders an ein westliches Publikum und betont dabei ihre persönlichen Erlebnisse und Emotionen. Unter restriktiven Bedingungen, die K-Pop-„Idols“ oftmals auferlegt werden, schwingt in ihren Trennungshymnen eine gewisse Trotzreaktion mit. Rosé beweist Stil und Empfindsamkeit in ihren Balladen und poppigen Tracks, die jedoch manchmal dem Einfluss ihrer großen Vorbilder, wie Olivia Rodrigo und Taylor Swift, zum Opfer fallen. Die Single "Apt." mit Bruno Mars zeigt die stärkste Anbindung an Blackpink, während andere Stücke wie "Stay a Little Longer" und "Number One Girl" eher unauffällig bleiben. "Toxic till the End" erinnert dabei an Swifts erfolgreiche Erzählweise und zeigt Rosés Wunsch, sich sowohl im Glanz als auch in den Schatten des Ruhms zu beweisen. Ein gelungenes Debüt mit drei von fünf möglichen Sternen, das neugierig darauf macht, wie sich Rosé in Zukunft entwickeln wird.