Die deutsche Augenoptikindustrie setzt in diesem Jahr auf optimistische Farbpaletten, um der tristen Krisenstimmung etwas entgegenzusetzen. Besonders auffällig sind Knallfarben und Pastelltöne, die als 'Statement-Brillen' dienen sollen. Das jedenfalls berichtet der Branchenverband Spectaris im Vorfeld der Münchener Messe 'opti'. Diese farbenfrohen Designs sollen förmlich als Farbtupfer in einer krisenbehafteten Zeit fungieren.
Trotz der fröhlichen Neuausrichtung sind die realwirtschaftlichen Herausforderungen unübersehbar. Über 130 Unternehmen mit insgesamt 20.150 Beschäftigten in der Branche spüren die Last der globalen Konjunkturschwäche. Der Gesamtumsatz stieg im letzten Jahr nur leicht um ein Prozent auf 4,96 Milliarden Euro – ein nominaler Zuwachs, der die Inflation nicht berücksichtigt. Während das Inlandsgeschäft nur marginal zulegte, schnitt der Export etwas besser ab. Auch wenn die Augenoptikindustrie im Vergleich eher klein ist, stechen prominente Namen wie Zeiss und Rodenstock hervor.
Für das laufende Jahr bleibt die Branche optimistisch, im Einklang mit der neuen Farbwahl. Der Verband erwartet einen Umsatzzuwachs von rund drei Prozent, sowohl im Inland als auch international. Das Wachstum ist nicht zuletzt der zunehmenden Kurzsichtigkeit in allen Altersgruppen zu verdanken, die die Nachfrage nach Brillen und Kontaktlinsen auch in Zukunft stabil halten soll.