19. Oktober, 2024

Politik

Rom verhängt Rückschlag für Melonis Migrationspläne

Rom verhängt Rückschlag für Melonis Migrationspläne

Der Plan der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni, Asylsuchende, die aus dem Mittelmeer gerettet wurden, nach Albanien zu senden, erlitt einen bedeutenden Rückschlag. Ein römisches Einwanderungsgericht lehnte die Inhaftierung der ersten Migrantengruppe offshore ab und entschied, dass die 12 männlichen Migranten, die ursprünglich aus Bangladesch und Ägypten stammen, das Recht haben, nach Italien gebracht zu werden. Dies geschah mit der Begründung, dass ihre Herkunftsländer nicht als „sichere Staaten“ anerkannt werden können. Das Urteil stützt sich auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, die besagt, dass Länder nicht als „teilweise sicher“ gelten können, wenn es um Abschiebungen geht. Ein italienischer Beamter bestätigte, dass die 12 Migranten nach Italien gebracht werden, um dort weiterverarbeitet zu werden. Dies stellt einen politischen Rückschlag für Meloni dar, die dafür geworben hatte, Asylsuchende in albanischen Zentren unterzubringen, um ihren Versprechen, die illegale Migration zu reduzieren, gerecht zu werden. International stieß ihr Vorhaben auf großes Interesse, wobei Ursula von der Leyen und der britische Premierminister Sir Keir Starmer ihre Neugier bekundeten. Italien hat bisher mindestens geschätzte 60 Millionen Euro in die albanischen Zentren investiert, die mit der Ankunft der ersten 16 Migranten ihren Betrieb aufgenommen haben. Vier dieser Personen wurden sofort als ungeeignet für eine Inhaftierung in Albanien angesehen. Diese Entwicklung führte zu scharfer Kritik seitens Melonis Partei und der populistischen Liga, die die Gerichtsentscheidung als "inakzeptabel" bezeichnete. Innenminister Matteo Piantedosi kündigte an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Der Vorsitzende der Gesellschaft für Migrationsrecht, Lorenzo Trucco, lobte die Gerichtsentscheidung und bezeichnete sie als Triumph des Rechtsstaates über illegitime Regierungsaktionen. Das Abkommen zwischen Meloni und dem albanischen Premierminister erlaubte die Errichtung von Zentren, um bis zu 3.000 Migranten unter der Bedingung aufzunehmen, dass sie aus bereits als „sicher“ eingestuften Ländern stammen. Die jüngste EU-Gerichtsentscheidung stellte jedoch klar: Ein solches Konzept ist rechtlich nicht haltbar. Die EU plant, neue Regeln umzusetzen, die das Konzept sicherer Länder überarbeiten, um dies bis 2025 zu ermöglichen.