07. November, 2024

Wirtschaft

Rolls-Royce: Prognosen bekräftigt trotz Herausforderungen in der Lieferkette

Rolls-Royce: Prognosen bekräftigt trotz Herausforderungen in der Lieferkette

Rolls-Royce verzeichnet weiterhin einen positiven Trend bei den Gewinnprognosen, beflügelt durch die anhaltende Nachfrage nach Flugzeugtriebwerken, die mit dem Boom im internationalen Reiseverkehr einhergeht. Trotz bestehender Lieferkettenprobleme zeigt sich das Unternehmen optimistisch. Am Donnerstagmorgen fiel der Aktienkurs des im FTSE 100 notierten Unternehmens in London um fast 4 Prozent, nachdem am Mittwoch ein neuer 52-Wochen-Höchststand von 572,8 Pence erreicht wurde. Seit Jahresbeginn hat sich der Aktienwert nahezu verdoppelt, was auf ein umfassendes Turnaround-Programm unter der Führung von CEO Tufan Erginbilgiç zurückzuführen ist. Ziel ist es, die Rentabilität zu erhöhen und die Kosten zu senken. Bereits im August kündigte Rolls-Royce die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen an. Das Unternehmen bekräftigte am Donnerstag seine Zielvorgaben, einen operativen Gewinn von 2,1 bis 2,3 Milliarden Pfund und einen freien Cashflow von bis zu 2,2 Milliarden Pfund für das Gesamtjahr zu erreichen. Die sogenannten 'Large Engine Flying Hours', ein wichtiger Indikator, da Rolls-Royce den Großteil seiner Einnahmen durch Wartungs- und Instandhaltungsdienste erzielt, stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent und erreichten 102 Prozent des Niveaus von 2019. Erginbilgiç wies jedoch darauf hin, dass das Umfeld in der Lieferkette herausfordernd bleibe. Probleme wie Arbeitskräftemangel und fehlende Ersatzteile erschweren den Bestrebungen der Industrie, die Produktion zu steigern. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Verbesserung der Leistung von 15 wichtigen Zulieferern. Die Luft- und Raumfahrtindustrie erlebte zu Beginn der Covid-19-Pandemie erhebliche Rückschläge, hat sich jedoch mit einer steigenden Nachfrage nach neuen Flugzeugen durch die Fluggesellschaften schnell erholt. Rolls-Royce plant, in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Pfund in die Verbesserung der Zuverlässigkeit und Leistung seiner Trent-Triebwerksfamilie zu investieren, die Langstreckenflugzeuge wie die Boeing 787 und den Airbus A350 antreiben. Am Donnerstag wurde ebenfalls bekräftigt, dass Investitionen in die Erweiterung der Wartungs- und Überholungskapazitäten bis 2030 fortgesetzt werden. Die Nachfrage in den beiden anderen Hauptgeschäftsbereichen, Verteidigung und Energiesysteme, zeigte sich ebenfalls stabil. Mittelfristig strebt Rolls-Royce ein operatives Jahresergebnis von bis zu 2,8 Milliarden Pfund und einen freien Cashflow von bis zu 3,1 Milliarden Pfund bis 2027 an.