Roku meldet beeindruckende Kursrallye – und das ist noch nicht alles

In einem überraschenden Spätsommeraufstieg hat der Aktienkurs von Roku seit seinem Tiefpunkt im letzten Monat um beeindruckende 53 Prozent zugelegt. Selbst die optimistischsten Investoren hätten eine solche Entwicklung kaum vorhergesehen. Der genaue Auslöser dieser Kursrallye ist nicht leicht zu bestimmen. Roku startete den vergangenen Monat mit scheinbar herausragenden Ergebnissen, die jedoch an den Märkten keine großen Wellen schlugen. Im Gegenteil: Mindestens vier Analysten reduzierten ihre Kursziele nach der Veröffentlichung der Ergebnisse für das zweite Quartal, woraufhin die Aktien vier Tage später ein 18-Monats-Tief erreichten. Seit dem Tiefpunkt gab es keine weiteren Finanzberichte oder Präsentationen auf Investorenkonferenzen, die als potenzielle Katalysatoren hätten dienen können. Einige Pressemeldungen von Roku selbst enthielten keine wesentlichen Neuigkeiten, die den Aktienkurs beeinflussen könnten. Doch inmitten dieser Stille haben drei Analysten ihre Bewertungen des Pioniers im Streaming-Video-Bereich angehoben und neues Momentum geschaffen. Nun liegt es an Roku, diesen Auftrieb nachhaltig zu untermauern. Roku hatte in den ersten sieben Monaten des Jahres eine schwierige Zeit an den Märkten. Trotz des jüngsten Kursanstiegs notieren die Aktien immer noch 19 Prozent unter dem Jahresanfangskurs. Nach einer Verdoppelung des Kurses im letzten Jahr, war 2024 bisher eine turbulente Reise für die volatile Aktie des Streaming-Dienstes. Ein zentraler Punkt ist die veränderte Stimmung an der Wall Street. Seit Ende August haben die drei Analysten-Upgrades ähnliche Gründe: Rokus Monetarisierung verbessert sich, das Wachstum beschleunigt sich und der Weg zurück zur Profitabilität nimmt Formen an. Die Beliebtheit von Roku selbst war nie strittig. Ende Juni nutzten 83,6 Millionen Haushalte die Plattform – ein Anstieg von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Nutzer sind besonders engagiert: 30,1 Milliarden Streaming-Stunden entsprechen einer jährlichen Steigerung um 20 Prozent. Haushalte streamen über vier Stunden pro Tag, was große Erwartungen an die Werbeeinnahmen weckt. Ein Drittanbieterbericht, auf den sich Roku stützte, zeigt, dass Roku 47 Prozent der Streamingzeit in den USA einnimmt – dreimal so viel wie der nächste Wettbewerber. Roku hat seit seinem Börsengang jedes Jahr zweistellige Umsatzzuwächse verzeichnet, aber erstmals seit 2020 beschleunigen sich diese Zuwächse im Jahr 2024. Investoren hatten diese Trendwende erst vermutet, als Roku Anfang August seine Jahresprognose stark anhob. Es zeigt sich, dass ein wachsendes Publikum und steigendes Engagement gute Dinge bewirken. Eine kurze Phase der Profitabilität vor drei Jahren konnte Roku bereits verzeichnen, doch jetzt kämpft das Unternehmen erneut darum, Gewinne zu erzielen. Verluste werden geringer, auch wenn Analysten erst 2027 wieder schwarze Zahlen erwarten. Das aktuelle Momentum könnte jedoch eine frühere Wende möglich machen. In zwei aufeinanderfolgenden Quartalen hat Roku kleinere Defizite als erwartet gemeldet. Roku demonstriert zunehmend die Skalierbarkeit seines Geschäftsmodells. Der Kanal "The Roku Channel" – ein kostenloses, werbegestütztes Angebot für Roku-Nutzer – konnte die Nutzung im vergangenen Jahr um 75 Prozent steigern. Er gehört nun zu den fünf beliebtesten Diensten der Plattform und ist ein attraktiver Punkt für Werbetreibende, die das klassische Fernsehen vermehrt ignorieren. Im letzten Monat wurde ein sportfokussierter Kanal gestartet, um die führende Marktposition weiter zu festigen. Zwar ist die Aktie nicht günstig, aber Rokus Geschäft ist heute weitaus umfangreicher als noch vor drei Sommern, als die Aktien ihren Höchststand erreichten. Anleger haben in der Vergangenheit Rückschläge erlitten, doch jetzt könnte es wieder an der Zeit sein, an Roku zu glauben – auch wenn die Aktie sich versechsfachen müsste, um den Hochsommer-Peak von 2021 zu erreichen, als sie sich knapp 500 USD annäherte. In Betracht ziehen sollten Investoren, dass Roku zwar eine bemerkenswerte Aufholjagd hingelegt hat, aber von Experten wie den Analysten des Motley Fool Stock Advisor derzeit nicht zu den Top-Empfehlungen zählt.