Im dynamischen Streaming-Markt gilt Netflix als Goldstandard und ist mittlerweile eines der größten Technologieunternehmen weltweit. Mittendrin bleibt Roku, ein Urgestein der Branche, das einst Netflix beim Einstieg ins Streaming unterstützte. Roku belohnte seine Aktionäre von seinem Börsengang bis 2021 mit beachtlichen Renditen, doch seit seinem Höchststand während der Marktblase 2021 hat das Unternehmen 85 % seines Wertes verloren. Die Frage, die sich Anleger nun stellen: Ist der Kursrückgang eine vorübergehende Schwächephase oder ein dauerhaftes Alarmsignal? Trotzdem ist Roku vielen Verbrauchern wegen seiner Streaming-Dongles, Lautsprecher und Roku-Fernseher bekannt. Interessanterweise verkauft Roku die Hardware meist unter dem Herstellungspreis – eine strategische Taktik, um Nutzer in sein Ökosystem zu ziehen. Die wahre Gewinnquelle liegt in ihrer Software-Plattform, die Einnahmen durch Werbeanzeigen und Gebühren von Drittanbietern erwirtschaftet. Roku sieht sich als Gatekeeper im Streaming-Bereich, eine Position, die mit Herausforderungen vonseiten der Konkurrenz einhergeht. Es konkurriert nicht nur mit anderen TV-Herstellern, sondern auch inhaltlich durch seinen eigenen Streaming-Dienst, The Roku Channel. Solche Kooperationen, wie die mit Max (ehemals HBO Max), zeigen den Balanceakt zwischen Partnerschaft und Wettbewerb. Der wirtschaftliche Druck könnte den jüngsten niedrigen Aktienkurs erklären. Doch es gibt Lichtblicke: Im dritten Quartal stieg die Nutzerzahl auf 85,5 Millionen Haushalte. Diese Reichweite verleiht Roku eine gewisse Verhandlungsmacht, obwohl sie hinter dem Giganten Netflix, der 283 Millionen zahlende Abonnenten zählt, zurückbleibt.