Die Aktien von Roku erlitten einen Rückschlag von über 10 % im nachbörslichen Handel am Mittwoch. Trotz erstmaliger Erlöse von einer Milliarde US-Dollar in einem Quartal enttäuschte die Prognose für das vierte Quartal die Anleger.
Für das laufende Quartal erwartet Roku einen Bruttogewinn von 465 Millionen US-Dollar und ein bereinigtes EBITDA von 30 Millionen US-Dollar, beides unter den Wall-Street-Erwartungen von 477 Millionen bzw. 36,2 Millionen US-Dollar.
Roku gab außerdem bekannt, dass es die Berichterstattung über Streaming-Haushalte als Schlüsselkennzahl einstellen wird, ähnlich wie Netflix, das im nächsten Jahr keine Abonnentenzahlen mehr veröffentlichen wird. Roku plant stattdessen, ab dem ersten Quartal 2025 den Fokus auf Streaming-Stunden, Plattformumsätze, bereinigtes EBITDA und freien Cashflow zu legen.
Das Unternehmen betont, dass sich die Streaming-Industrie seit dem Börsengang 2017 signifikant entwickelt hat. Angesichts dieser Veränderungen und steigender Nutzung von Streaming fernsieht Roku nun vermehrt auf Wachstumschancen durch Plattformerlöse und Profitabilität.
Im Vorfeld des jüngsten Berichts hatten die Aktien in Erwartung eines starken Werbemarktes um mehr als 30 % zugelegt. Roku führte eine Reihe von Kostensenkungsmaßnahmen ein, um Betriebskosten zu reduzieren und Gewinne zu optimieren, einschließlich einer stärkeren Zusammenarbeit mit dem Werbegiganten The Trade Desk.
Auch politische Werbeausgaben tragen laut Roku zur positiven Entwicklung im vierten Quartal bei. Im dritten Quartal meldete Roku einen Umsatz von 1,1 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 16 % im Jahresvergleich, bei einem Nettoverlust von 65 Millionen US-Dollar. Dieser Verlust fiel deutlich geringer aus als von den Analysten erwartet.
Die Plattformerlöse, die Werbeverkäufe, Vertriebsdeals und den Streaming-Dienst "The Roku Channel" umfassen, stiegen um 15 % auf 908 Millionen US-Dollar. Wachstum im Werbemarkt, in der Inhaltsdistribution und in internationalen Märkten trugen maßgeblich zu dieser Steigerung bei.
Roku hob hervor, dass das Wachstum der werbegetriebenen Aktivitäten auf der Plattform im dritten Quartal über dem allgemeinen Werbemarkt und dem OTT-Werbemarkt in den USA lag, insbesondere in den Bereichen Politik, Einzelhandel und Konsumgüter.