Der neu aufgelegte Rohstofffonds der Bundesregierung steht in den Startlöchern. „Jetzt kann es endlich losgehen“, verkündete die Wirtschafts-Staatssekretärin Franziska Brantner freudig. Ziel sei es, die Rohstoffversorgung der Industrie abzusichern und bestehende Abhängigkeiten bei sogenannten kritischen Rohstoffen zu reduzieren. Besonders im Fokus stehen dabei neue, klimaschonende Technologien, welche auf eine Vielzahl dieser Rohstoffe angewiesen sind. Den ersten Bericht hierzu lieferte das „Handelsblatt“.
Ein gemeinsamer Brief von Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner an den Chef der staatlichen Förderbank KfW, Stefan Wintels, markierte den offiziellen Startschuss für den Fonds. In dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, betonten sie die Bedeutung einer sicheren Rohstoffversorgung für die grüne und digitale Transformation sowie für Schlüsselbereiche wie Luft- und Raumfahrt, Sicherheit und Verteidigung.
Besonders problematisch sei die Abhängigkeit von China bei kritischen Rohstoffen, so ein Sprecher des Verbands der Automobilindustrie. Um die ambitionierten Ziele beim Ausbau der Elektromobilität zu erreichen, werde vor allem eine stabile Versorgung mit Batterierohstoffen und Seltenen Erden benötigt. „Hier kann der deutsche Rohstofffonds einen wichtigen Beitrag leisten – eine Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland durch mehr Resilienz in der Rohstofflieferkette innerhalb Deutschlands und der EU“, erklärte der Sprecher.
Das Bundeswirtschaftsministerium teilte ferner mit, dass zur Sicherung der Versorgung mit kritischen Rohstoffen ein Eigenkapitalinstrument ins Leben gerufen wurde – der sogenannte Rohstofffonds. Dieser soll strategische Rohstoffprojekte in den Bereichen Gewinnung, Weiterverarbeitung und Recycling unterstützen. Die technische Umsetzung erfolgt durch die KfW, die bereits mit Hochdruck an der Ausgestaltung arbeitet. Details dazu sollen in Kürze veröffentlicht werden.
Im Rahmen der Aufstellung des Bundeshaushalts 2024 beschloss die Koalition, dass die staatliche Förderbank KfW bis zum Jahr 2028 rund eine Milliarde Euro an Eigenkapital für strategische Rohstoffprojekte bereitstellen kann. Im Haushalt selbst müssen nur die möglichen Ausfälle, geschätzt etwa zehn Prozent, berücksichtigt werden.