19. September, 2024

Wirtschaft

Rogers Communications erwirbt Mehrheit an Maple Leaf Sports and Entertainment: Zukünftige Herausforderungen für die Toronto Raptors

Rogers Communications erwirbt Mehrheit an Maple Leaf Sports and Entertainment: Zukünftige Herausforderungen für die Toronto Raptors

Rogers Communications hat den bisherigen Anteil von Bell Canada Enterprises an Maple Leaf Sports and Entertainment (MLSE) für 4,7 Milliarden kanadische Dollar (ca. 3,46 Milliarden US-Dollar) übernommen. Diese Transaktion beendet ein Jahrzehnt der Kooperation beider Konzerne und ändert die Besitzverhältnisse grundlegend. Mit dieser Übernahme steigen die Sportbeteiligungen von Rogers, die unter anderem bereits die Toronto Blue Jays und das Rogers Centre umfassen, auf einen geschätzten Wert von über 8 Milliarden Dollar.

Bell hat sich das Recht gesichert, die aktuellen Übertragungsverträge zu marktüblichen Konditionen langfristig aufrechtzuerhalten. Welche Auswirkungen diese Vereinbarung auf die weitere Entwicklung der kanadischen Sportlandschaft hat, bleibt spannend.

Für die Toronto Raptors richtet sich der Fokus nun auf das angespannte Verhältnis zwischen Rogers-Vorsitzendem Edward Rogers III und Raptors-Präsident Masai Ujiri. Ujiri hat sich bisher öffentlich nicht besorgt über die Änderung der Besitzverhältnisse geäußert. Dennoch wird es interessant zu beobachten sein, wie sich die Zusammenarbeit entwickelt, da Rogers nun die dominierende Figur innerhalb der MLSE-Struktur ist.

Larry Tanenbaum, ein wichtiger Mentor für Ujiri und Vorsitzender von MLSE, verliert mit dem Rückzug von Bell an Einfluss. Tanenbaum, der letztes Jahr einen Teil seiner Kilmer Sports Inc.-Beteiligung verkauft hat und ein WNBA-Expansionsteam erworben hat, wird in Zukunft möglicherweise eine weniger prominente Rolle bei MLSE spielen.

Es wird spekuliert, ob Rogers bereit sein wird, Ujiri weiterhin als Spitzenmanager zu entlohnen, insbesondere wenn die Raptors in absehbarer Zukunft nicht um den Titel mitspielen. Die Fälle von Mark Shapiro bei den Blue Jays und Tim Connelly bei den Denver Nuggets zeigen jedoch, dass sportlicher Erfolg nicht unbedingt von der langfristigen Präsenz eines einzelnen Managers abhängt.

Insgesamt wird die Dynamik zwischen Rogers und Ujiri entscheidend dafür sein, wie sich die Zukunft der Raptors und MLSE gestaltet. Mit einem in der Vergangenheit ausbalancierten und oft humorvollen Blick auf die Stadt und das Team, könnte Ujiri versuchen, weiterhin seine Vision für die Raptors durchzusetzen. Doch die neue Machtverteilung stellt ihn vor bisher unbekannte Herausforderungen.