Seit einigen Jahrzehnten hat der Rückgang staatlich finanzierter Weltraumprojekte das Tor für private Unternehmen geöffnet, die Grenzen des Möglichen zu verschieben. Technologische Fortschritte haben die Raumfahrt zugänglicher gemacht, und laut Morgan Stanley könnte die Weltraumwirtschaft bis 2040 auf 1 Billion Dollar anwachsen.
Viele Investoren träumen davon, SpaceX-Aktien zu besitzen, doch das Unternehmen im Wert von 210 Milliarden Dollar plant keinen Börsengang in naher Zukunft. Eine alternative Investitionsmöglichkeit ist Rocket Lab USA (NASDAQ: RKLB), das im vergangenen Jahr nach SpaceX die zweitmeisten Raumstarts durchführte.
Rocket Lab ging 2021 an die Börse und erreichte zeitweise einen Aktienwert von 21 Dollar. Derzeit ist der Kurs jedoch 67% unter diesem Höchstwert und liegt bei 7 Dollar pro Aktie. Wachstumsorientierte Investoren könnten an Rocket Lab interessiert sein, sollten jedoch einige Dinge beachten.
Rocket Lab entwickelt und betreibt Orbitalraketen und bietet Startdienste für Kunden an, die Satelliten ins All schicken wollen. Ihr Flaggschiff, die Electron-Rakete, ermöglicht häufige, kostengünstige Missionen und hat seit 2017 42 Einsätze für staatliche und kommerzielle Kunden durchgeführt.
Im letzten Jahr war Electron die zweithäufigste Orbitalrakete in den USA, hinter SpaceX's Falcon-Raketen. Rocket Lab führte neun erfolgreiche Starts durch, während SpaceX 98 Missionen und damit etwa 90% der gesamten US-Starts ausmachte.
Rocket Lab muss zu SpaceX aufschließen. Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Traglast der Raketen. Während Electron 250 Kilogramm transportieren kann, liegt die Kapazität der Falcon-Raketen bei dem Zehnfachen.
Um wettbewerbsfähiger zu werden, arbeitet Rocket Lab an der Neutron-Rakete, die eine Nutzlast von 15.000 Kilogramm tragen soll und somit besser für größere zivile und militärische Einsätze geeignet ist. Mit einer höheren Traglast könnte Rocket Lab seine Bruttomarge steigern und dem positiven Cashflow näherkommen.
Die Entwicklung der Neutron-Rakete begann 2021 und der erste Start war für dieses Jahr geplant, wurde jedoch auf Mitte 2025 verschoben. CFO Adam Spice erklärte, dass die Entwicklungskosten zwischen 250 und 300 Millionen Dollar liegen.
Regierungsaufträge sind ein wichtiger Teil von Rocket Labs Geschäft. Ende letzten Jahres erhielt das Unternehmen einen 515-Millionen-Dollar-Auftrag von der US Space Force zur Gestaltung, zum Bau und zur Betriebsführung von 18 Satelliten.
In diesem Jahr gewann Rocket Lab weitere Verträge, darunter einen für 32 Millionen Dollar für eine 'taktisch responsive Weltraummission' der US Space Force. Hierbei soll das Unternehmen ein Raumfahrzeug innerhalb von 24 Stunden auf seiner Electron-Rakete starten.
Diese Regierungsaufträge sichern dem Unternehmen Einnahmen für die kommenden Jahre, was die laufende Forschung und Entwicklung finanziert und ihm Glaubwürdigkeit verleiht. Dadurch können zukünftig größere Aufträge gewonnen werden.
Allerdings bleibt Rocket Lab eine verlustbringende Operation. In den letzten 12 Monaten erwirtschaftete das Unternehmen 327 Millionen Dollar Umsatz, verzeichnete aber einen Nettoverlust von 177 Millionen Dollar.
Analysten erwarten keine positiven Cashflow-Zahlen vor 2026, vorausgesetzt regelmäßige Neutron-Starts beginnen. Bis dahin wird Rocket Lab weiterhin Geld verbrennen und verfügt derzeit über rund 500 Millionen Dollar in bar und kurzfristigen Anlagen.
Eine Investition in Rocket Lab ist riskant und sollte nur von Anlegern mit hoher Risikotoleranz und einem langfristigen Horizont in Betracht gezogen werden.
Skeptische Investoren könnten Rocket Lab auf eine Beobachtungsliste setzen und Fortschritte bei der Neutron-Rakete genau verfolgen. Weitere Verzögerungen könnten den Zeitplan für positive Cashflows beeinträchtigen, was entscheidend ist für Investitionen in junge, wachstumsorientierte Unternehmen mit hohem Cash-Burn.
Für Anleger, die vom Potenzial des Weltraummarktes überzeugt sind, könnte es sinnvoll sein, eine kleine Position in Rocket Lab aufzubauen und bei Zielerreichung zu erhöhen.
Bevor Sie in Rocket Lab USA investieren, bedenken Sie Folgendes: Das Motley Fool Stock Advisor Analystenteam hat gerade die 10 besten Aktien identifiziert, und Rocket Lab gehört nicht dazu. Die gelisteten Aktien könnten in den kommenden Jahren hohe Renditen bieten.