30. Januar, 2025

Pharma

Roche: Solide Zahlen, verhaltene Marktreaktion und ein Blick in die Zukunft

Roche: Solide Zahlen, verhaltene Marktreaktion und ein Blick in die Zukunft

Der schweizerische Pharmakonzern Roche hat im vergangenen Jahr mit einem Wachstum in Umsatz und Gewinn seine gesetzten Ziele erreicht und setzt damit ein starkes Zeichen der Erholung nach den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Auf Basis dieser positiven Entwicklung sieht der Konzern auch für das Jahr 2025 optimistisch in die Zukunft, denn die Entwicklungs-Pipeline ist prall gefüllt mit vielversprechenden Medikamentenkandidaten, wie CEO Thomas Schinecker kürzlich verkündete. Doch trotz der positiven Geschäftszahlen und Prognosen zeigten sich die Finanzmärkte zunächst unbeeindruckt. Die Aktie fiel im frühen Handel um fast zwei Prozent, bevor die Verluste wieder moderater ausfielen. Im Verlauf des späten Vormittags stabilisierte sich der Kurs zwischen leichten Ab- und Aufwärtstendenzen. Dennoch hat das Papier seit dem Jahresanfang eine bemerkenswerte Erholung erfahren und um zehn Prozent zugelegt.

Analysten stellten den Ergebnissen ein insgesamt positives Zeugnis aus, mit lobenden Worten zur Erfüllung der selbst gesteckten Prognosen. Die Bank Vontobel hob hervor, dass Roche in seinem Pharmageschäft sowie mit dem bereinigten Gewinn je Aktie die Markterwartungen übertroffen habe. Kritik gab es jedoch für die Entwicklung in der Diagnostiksparte, deren Umsätze und bereinigter operativer Gewinn hinter den Prognosen zurückblieben. Insgesamt wurde der Ausblick des Unternehmens als eher konservativ beschrieben, wobei Analysten der UBS anmerkten, dass Roche für zurückhaltende Jahresanfangsprognosen bekannt sei.

Für das vergangene Jahr meldete Roche einen Gesamtumsatz von 60,5 Milliarden Franken, was einem Anstieg um drei Prozent entspricht, während er bei konstanten Wechselkursen sogar sieben Prozent betrug. Besonders die Pharmasparte verzeichnete mit 46,2 Milliarden Franken ein solides Wachstum von vier Prozent, während die Erlöse im Diagnostikgeschäft um ein Prozent auf 14,3 Milliarden Franken sanken. Ausschlaggebend für den Rückgang in diesem Bereich waren die hohen Umsätze aus der Corona-Testproduktion in früheren Jahren. Der Gesamtkonzerngewinn sank auf 9,2 Milliarden Franken, im Vergleich zu 12,4 Milliarden im Vorjahr, was primär auf Wertminderungen im Zusammenhang mit Flatiron Health und Spark Therapeutics zurückzuführen ist. Das operative Kernergebnis, das von Analysten häufig als Maßstab herangezogen wird, wuchs hingegen um acht Prozent.

Mit Blick auf 2025 will Roche eine entscheidende Phase für die interne Entwicklungsarbeit einläuten. Geplant ist der Abschluss von zwölf spätphasigen Studien, wobei wichtige Fortschritte bei experimentellen Therapien gegen Brustkrebs, Multiple Sklerose und chronisch obstruktive Lungenerkrankung erwartet werden. Zusätzlich visiert das Unternehmen Phase-II-Ergebnisse für sieben neue Kandidaten an, die im Erfolgsfall in weiterführende Zulassungsstudien überführt werden können. Um die Pipeline langfristig zu stärken, plant Roche jährliche Investitionen in Höhe von rund zehn Milliarden Franken für externe Produktkäufe, wie Teresa Graham, Chefin der Pharmasparte, ankündigte. Zudem äußerte sich Unternehmenschef Schinecker optimistisch hinsichtlich der Zusammenarbeit mit der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump, basierend auf positiven Erfahrungen aus dessen erster Amtszeit.