Der Schweizer Pharmakonzern Roche blickt auf ein robustes erstes Halbjahr zurück. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung hat das Unternehmen seinen Gewinnausblick für das Gesamtjahr nach oben korrigiert. Mit einem Gruppenumsatz von 29,8 Milliarden Franken (31 Milliarden Euro) erreichte Roche das Vorjahresniveau, was bei konstanten Wechselkursen einem Anstieg von 5 Prozent entspricht. Besonders dynamisch zeigte sich das zweite Quartal mit einem währungsbereinigten Plus von 9 Prozent. Auch die Aktie konnte zulegen und stieg im Vormittagshandel um 2,4 Prozent auf 280 Franken, nachdem sie im Mai noch unter 213 Franken lag. Seit Jahresbeginn verzeichneten die Anleger ein Kursplus von fast 15 Prozent.
Analysten zeigten sich durchweg positiv. Die Analysten von Barclays und Jefferies lobten die starke Umsatz- und Gewinnentwicklung sowie die hohe Profitabilität im Pharmageschäft. Die Kernmarge von 50,4 Prozent übertraf die Erwartungen deutlich. Auch die Experten von UBS und Goldman Sachs zollten dem gesteigerten Kern-Betriebsgewinn und der starken Kostenkontrolle Respekt. Die überraschende Anhebung des Gewinnausblicks dürfte die Konsensschätzungen weiter erhöhen.
Im ersten Halbjahr erzielte die Pharmasparte von Roche Umsätze von 22,6 Milliarden Franken, ein Plus von einem Prozent, getragen von einer hohen Nachfrage nach neuen Medikamenten, insbesondere dem Augenmedikament Vabysmo. Die Diagnostikasparte verzeichnete einen Umsatzrückgang von einem Prozent auf 7,2 Milliarden Franken, nach einem zuvor durch Corona-Tests bedingten Höhenflug.
Trotz eines Konzerngewinns (IFRS) von 6,7 Milliarden Franken, was einem Rückgang von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, konnte der operative Kerngewinn um 4 Prozent auf 11,3 Milliarden Franken gesteigert werden. Dieser Anstieg wird auf die positive Umsatzentwicklung und ein effektives Kostenmanagement zurückgeführt. Mit diesen Ergebnissen hat Roche die durchschnittlichen Analystenschätzungen leicht übertroffen.
Basierend auf dem Halbjahresergebnis hat Roche seinen bisherigen Gewinnausblick für das Gesamtjahr erhöht. Der Kerngewinn je Anteilsschein soll nun im hohen einstelligen Prozentbereich steigen, statt wie bisher geplant im mittleren einstelligen Bereich. Für den Umsatz rechnet das Management weiter mit einem Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich bei konstanten Wechselkursen. Die Dividende in Schweizer Franken soll ebenfalls erhöht werden.
Die Umsatzauswirkungen durch wegfallende Covid-Verkäufe belaufen sich weiterhin auf 1,1 Milliarden Franken, während sich die Umsatzerosion durch Nachahmerprodukte auf minus 1,4 Milliarden Franken abgeschwächt hat.