Roche-Chef Thomas Schinecker hat in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag" eine positive Bilanz zum gegenwärtigen Gesundheitszustand des Unternehmens gezogen. Schinecker betont, dass der Pharmariese derzeit kein Wachstumsproblem habe und keine Stellenstreichungen geplant seien. Als innovativer Vorreiter bewege sich Roche stets an der Spitze der aktuellen Forschung. Dafür müsse das Unternehmen jedoch auch Risiken eingehen und Priorisierungen vornehmen. Gleichwohl gestand Schinecker ein, dass einige Projekte möglicherweise früher hätten beendet werden können. Trotz der Bestrebungen, die Effizienz zu steigern, bleibe die Forschung das Herzstück von Roche.
Obwohl Schinecker kein genaues Datum für die Markteinführung eines neuen Medikaments zur Behandlung von Fettleibigkeit preisgeben wollte, deutete er an, dass dies zwischen 2028 und 2030 geschehen könnte. Roche hat drei Medikamentenkandidaten in der Pipeline, die einen Fast-Track-Status erhalten haben, darunter GLP-1. Zudem steht das Unternehmen mit einem Alzheimer-Medikament kurz vor der entscheidenden Phase 3 der klinischen Tests, die jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Herausgearbeitet wurde außerdem die zunehmende Bedeutung von künstlicher Intelligenz in der Arzneimittelentwicklung. Laut Schinecker beschleunigt KI die Forschung, indem sie die Analyse von Molekülen verbessert und deren Weiterentwicklung gezielt unterstützt.