Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat Roche grünes Licht für die Marktzulassung seines Medikaments Vabysmo (Faricimab) in der handlichen Einzeldosis-Fertigspritze zur Behandlung dreier netzhautbedingter, erblindungsfreier Erkrankungen gegeben. Diese seit dem 13. Dezember offiziell verkündete Entscheidung erweitert die Anwendungsmöglichkeiten von Vabysmo auf die neovaskuläre oder 'feuchte' altersbedingte Makuladegeneration (nAMD), das diabetische Makulaödem (DME) sowie das Makulaödem infolge eines Netzhautvenenverschlusses (RVO).
Interessanterweise eröffnete die Aktie des pharmazeutischen Riesen Roche am selben Tag mit einem leichten Kursrückgang von 0,5%, was jedoch eher auf die Reduzierung der Beteiligung durch Saratoga Research & Investment Management zurückzuführen ist. Trotzdem bleibt Roche mit einer Marktkapitalisierung von 203,1 Milliarden Dollar finanziell stark aufgestellt.
Vabysmo hat sich als ein bedeutender Umsatztreiber erwiesen – bisher vor allem in der herkömmlichen Ampullenform. Der Verkaufsschlager ist ein bispezifischer Antikörper, der zwei wichtige Signalwege blockiert und so den Flüssigkeitsverlust verhindert, der zu Sehstörungen führt. Die jüngste Zulassung der Einzeldosis-Fertigspritze sollte Ärzten eine noch praktischere Behandlungsmöglichkeit bieten.
In Europa dominiert weiterhin Regeneron Pharmaceuticals' Eylea (Aflibercept) den ophthalmologischen Markt, ebenfalls in Vials und Fertigspritzen verfügbar. Doch Vabysmo, das kürzlich ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 324% verzeichnete, zeigt, dass der Wettbewerb nicht schläft. Prognosen von GlobalData zufolge wird Eylea im Lichte zunehmender Konkurrenz durch Vabysmo und Biosimilars, darunter auch eines von Pavblu entwickelten, weiter an Boden verlieren. Roche hingegen peilt bis 2030 globale Umsätze von 8,78 Milliarden Dollar an und bleibt optimistisch, was die Zukunft seines Kassenschlagers betrifft.