09. Januar, 2025

Wirtschaft

Robuster Export-Aufschwung trotz trüber Prognosen

Robuster Export-Aufschwung trotz trüber Prognosen

Erfreuliche Entwicklungen für Deutschlands Außenhandel: Im November verzeichneten die Exporte einen bemerkenswerten Zuwachs und erreichten den höchsten Stand seit Januar. Das Statistische Bundesamt meldet einen Anstieg um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, was einem Exportvolumen von über 127 Milliarden Euro entspricht. Gleichzeitig gingen die Importe um 3,3 Prozent auf 107,6 Milliarden Euro zurück, nachdem die Exporteure im Oktober einen Rückschlag hinnehmen mussten. Auch die Industrieproduktion überraschte mit einem unerwarteten Plus.

Besonders dynamisch entwickelten sich die Exporte in Länder außerhalb der EU. Die Ausfuhren in die USA konnten nach einem Einbruch im Oktober wieder um beeindruckende 14,5 Prozent auf 14 Milliarden Euro zulegen. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, warnte jedoch, dass dieser Anstieg Donald Trump missfallen könnte, da dieser bereits höhere Zölle auf EU-Waren in Betracht gezogen hatte, um die Defizite im US-Außenhandel zu verringern. Auch die Exporte nach China und Großbritannien erhöhten sich deutlich, während diejenigen in die EU um 1,7 Prozent zurückgingen.

Obwohl das Exportplus positiv stimmt, bleibt das Gesamtjahr 2025 gedämpft. Die Exporte lagen weiterhin 3,5 Prozent unter dem Vorjahreswert im November. Der Außenhandelsverband BGA bezeichnete das Jahr als verloren und äußerte sich besorgt über die Lage im Außenhandel. Auch die Erwartungen für zukünftige Exporte trüben sich ein, insbesondere in der Metallindustrie.

Ein Lichtblick bot jedoch die Industrieproduktion. Nach zweimonatigem Rückgang wuchs sie im November um 1,5 Prozent. Besonders stark war der Anstieg in der Energieerzeugung sowie im Bereich des "sonstigen Fahrzeugbaus". Trotzdem bleibt der Negativtrend seit 2018 mit einem Rückgang der Industrieproduktion um knapp 20 Prozent bestehen. Carsten Brzeski von der Bank ING äußerte, dass trotz der jüngsten Erholungen eine stagnierende Wirtschaft im kommenden Quartal zu erwarten sei.