19. September, 2024

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Robuste US-Konjunkturdaten lasten auf deutschen Staatsanleihen

Robuste US-Konjunkturdaten lasten auf deutschen Staatsanleihen

Die Kurse deutscher Staatsanleihen verzeichneten am gestrigen Dienstag einen leichten Rückgang. Der Euro-Bund-Future, ein entscheidender Terminkontrakt, verlor am Nachmittag 0,14 Prozent und fiel auf 134,84 Punkte. Zeitgleich stieg die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,14 Prozent.

Die deutsche Anleihenlandschaft wurde dabei insbesondere durch positive wirtschaftliche Nachrichten aus den USA beeinflusst. Entgegen den Prognosen der Volkswirte legten die Umsätze im US-Einzelhandel im August überraschend zu. Parallel dazu verzeichnete die industrielle Produktion ebenfalls einen stärkeren Anstieg als erwartet.

Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz, kommentierte die Situation mit den Worten: 'Die Augustdaten zum Einzelhandelsumsatz unterstreichen, dass sich bisher keine Konsumrezession in den USA abzeichnet.' Mayr geht weiterhin davon aus, dass die US-Wirtschaft auf ein sogenanntes 'Soft-Landing' zusteuert. Für den heutigen Mittwoch erwartet er lediglich eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed um 0,25 Prozentpunkte, obwohl es an den Finanzmärkten auch Spekulationen über eine stärkere Reduktion um 0,50 Prozentpunkte gibt.

Auf der anderen Seite des Atlantiks zeigten erneute schwache Konjunkturdaten aus Deutschland keine nennenswerten Marktreaktionen. Die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für den September fielen deutlicher als prognostiziert aus. ZEW-Präsident Achim Wambach kommentierte hierzu: 'Die Hoffnung auf eine baldige Besserung der wirtschaftlichen Lage schwindet zusehends.'