Im Toyota Research Institute in Cambridge, Massachusetts, werden Roboter gerade darauf trainiert, nicht nur in Küchen, sondern auch in Fabriken und Pflegeheimen ihre Vielseitigkeit zu beweisen. Während Roboterköche keine gänzlich neue Erfindung darstellen, zeichnen sich die hier entwickelten Modelle durch ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten aus. Sie beherrschen die Kunst, Pfannkuchen zu wenden, Gemüse zu schneiden und Pizzen zuzubereiten, ohne dabei aufwändig programmiert worden zu sein. Stattdessen erlernen sie ihre Fertigkeiten durch künstliche Intelligenz, wodurch sie ihre Geschicklichkeit rapide steigern können. Dr. Gill Pratt, der leitende Wissenschaftler bei Toyota, erklärt, dass die Kompetenzen, die diese Roboter in der Küche entwickeln, auch in anderen Umgebungen, wie etwa Fabriken oder Wohnhäusern, Anwendung finden können. Kochen erfordert eine Vielzahl an komplexen Tätigkeiten wie das Anheben und Platzieren von Gegenständen oder das Mischen von Zutaten, was die Küche zu einem idealen Trainingsfeld macht. Die zugrundeliegende Technologie nennt sich „Diffusionsmethodik“ und wurde von Experten an der Columbia University sowie dem MIT entwickelt. Im Gegensatz zur traditionellen Programmierung, bei der Roboter mit umfangreichem Code ausgestattet werden, ermöglicht es die Diffusionsmethodik den Maschinen, neue Bewegungen selbst zu generieren und anzuwenden. Roboter in Cambridge erhalten hierzu visuelle und taktile Rückmeldungen, um Aufgaben wie das Beladen einer Spülmaschine effizient zu erlernen. Durch die Nachahmung von Menschlichem Lernen, basierend auf Variationen bekannter Handlungen, kann die Trainingszeit signifikant verkürzt werden. Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Ansatz des „Flottenlernens“, der es ermöglicht, erlernte Fähigkeiten drahtlos von einem Roboter auf den anderen zu übertragen. In Kombination mit der Entwicklung eines umfassenden Verhaltensmodells könnte das die Trainingseffizienz revolutionieren. Als Teil dieser Fortschritte hat Toyota eine Partnerschaft mit Boston Dynamics geschlossen, bekannt für den humanoiden Roboter Atlas. Der Fokus liegt darauf, humanoide Roboter zunächst in der Fertigungsindustrie einzusetzen, wobei später auch der Einsatz in Heimen denkbar ist. Mit den geplanten Anwendungen in Fahrzeugfabriken könnten humanoide Roboter schon bald Serienproduktion erreichen, was sie langfristig auch für den Pflegebereich attraktiv machen könnte. Auch Elon Musk verfolgt mit Tesla einen ähnlichen Ansatz und entwickelt den humanoiden Roboter Optimus weiter. Trotz der Fortschritte in der Automatisierung stellt Dr. Pratt klar, dass die menschliche Arbeitskraft in der flexibel werdenden Fertigung unersetzbar bleibt.