Die Fintech-Schwergewichte Robinhood und Revolut erkunden offenbar den Einstieg in den vielversprechenden Stablecoin-Markt. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund neuer regulatorischer Maßnahmen in Europa, die mehr Klarheit in diesen Sektor bringen sollen.
Ein Bericht von Bloomberg nennt Robinhood und Revolut als potenzielle Anbieter eigener Stablecoins. Damit würden sie in ein bereits stark besetztes Marktsegment vorstoßen, das derzeit von Tether's USDT dominiert wird. USDT hat aktuell eine Marktkapitalisierung von über 119 Milliarden Dollar.
Tether profitierte in den vergangenen Jahren zunehmend von makroökonomischer Unsicherheit und der Volatilität der Kryptomärkte. Bankenkrisen und regulatorische Maßnahmen gegen US-amerikanische Unternehmen trugen zur beeindruckenden Wachstumsrate von USDT bei, das nun über 75 % des gesamten Marktes kontrolliert.
Zudem vermeldete Tether für die erste Hälfte des Jahres 2024 Rekordgewinne von 5,2 Milliarden Dollar und hat seine Reserven um einen größeren Bestand an US-Staatsanleihen aufgestockt. Obwohl das Geschäftsmodell äußerst attraktiv erscheint und immer mehr Unternehmen in den Stablecoin-Markt drängen, haben weder Robinhood noch Revolut die Berichte bisher bestätigt.
2023 markiert den Beginn der MiCA-Verordnung der Europäischen Union (Markets in Crypto-Assets), die signifikante Veränderungen für die Schaffung, den Verkauf und Handel von Stablecoins mit sich bringt. Die Implementierung erfolgte in zwei Phasen, von denen die erste am 30. Juni 2024 endete. Diese Phase führte zu neuen Vorschriften bezüglich Reserveanforderungen, Transparenz und Volumenbegrenzungen, die einige Börsen dazu zwang, ihre Stablecoin-Angebote zu überdenken.
Eine zweite Phase wird ab dem 30. Dezember 2024 in Kraft treten und die Regeln auf Dienstleister im Bereich der Krypto-Assets ausdehnen, einschließlich Börsen, Wallets und anderer Serviceunternehmen. Neue Regulierungen begrenzen die sogenannten Stablecoins, die auch als "asset-referenced tokens" oder "electronic money tokens" bezeichnet werden, und setzen tägliche Volumenlimits von nur 200 Millionen Dollar für Zahlungen fest.