17. Oktober, 2024

Wirtschaft

Robinhood entwickelt sich zum Vermögensverwalter und erweitert Handelsoptionen

Robinhood entwickelt sich zum Vermögensverwalter und erweitert Handelsoptionen

Die digitale Finanzplattform Robinhood setzt ihren Wandel von einem populären Trading-Dienst für Meme-Aktien hin zu einem umfassenden Vermögensverwalter fort. Das Unternehmen kündigte an, dass demnächst der Handel mit Futures und Index-Optionen in ihrer mobilen App verfügbar sein wird – eine Entwicklung, die von Marktbeobachtern seit Monaten erwartet wurde.

Zusätzlich wird eine neue, fortgeschrittenere Plattform namens Robinhood Legend eingeführt, die insbesondere erfahrenere Investoren ansprechen soll. Diese erlaubt es Nutzern, bis zu acht Charts gleichzeitig zu überschauen und bietet eine verbesserte Nutzung technischer Indikatoren wie Bollinger-Bänder.

Robinhoods Mitgründer und CEO Vlad Tenev erläuterte, dass durch die neuen Angebote Kunden die Märkte in vollem Umfang nutzen können, um ihre finanzielle Zukunft selbstbestimmt zu gestalten. Diese Ankündigungen reihen sich in eine Serie von Neuerungen ein, die das Unternehmen in den letzten Monaten präsentierte.

So erwarb Robinhood im Juni die Krypto-Börse Bitstamp und forderte im März die Kreditanbieter American Express und Visa mit einer eigenen Kreditkarte heraus, die bis zu 3% Cashback auf Einkäufe bietet. Darüber hinaus startete Robinhood im November 2023 seine Aktienhandels-App in Großbritannien, nachdem zuvor 24-Stunden-Handel für ausgewählte Aktien und ETFs eingeführt wurden.

Robinhoods Wandel wird von Investoren positive aufgenommen; die Aktien des Unternehmens sind seit Jahresbeginn um 110% gestiegen. Dies wird begünstigt durch hohe Zinsen, die die Gewinne von Kreditgebern steigern, und eine optimistischere Einschätzung der Innovationspipeline des Unternehmens. Zum Vergleich stiegen der S&P 500 und der Nasdaq Composite im gleichen Zeitraum um 21% bzw. 22%.

Im zweiten Quartal steigerte Robinhood seinen Umsatz um 40% im Vergleich zum Vorjahr auf 682 Millionen US-Dollar, während der Gewinn pro Aktie von 0,03 auf 0,21 US-Dollar anstieg. Dennoch sind nicht alle Analysten von der Nachhaltigkeit dieser Profitabilität überzeugt. Laut JPMorgan-Analyst Ken Worthington könnte die Ertragskraft in verschiedenen Zinsumgebungen noch nicht vollständig gesichert sein.