Die Aktien von Robinhood Markets erlebten am Donnerstag vorbörslich einen heftigen Rückschlag von fast 11%, obwohl sie im Laufe des Jahres bereits mehr als das Doppelte an Wert gewonnen hatten. Hintergrund der Ernüchterung sind Anreize, die zur Steigerung von Kundeneinlagen gedacht waren, jedoch die Zahlen des dritten Quartals belasteten. Laut CFO Jason Warnick verringerte sich der Nettoumsatz der Handelsplattform im dritten Quartal um 27 Millionen US-Dollar. Diese Entwicklung führte zu einem Gewinn, der hinter den Markterwartungen zurückblieb. Dabei hatte das Unternehmen in letzter Zeit entscheidende Fortschritte auf seinem Weg hin zu einem ausgereiften Finanzdienstleistungsanbieter gemacht. Unter anderem wurden eine Desktop-Handelsplattform, der Handel mit Futures und Indexoptionen sowie eine neue Kreditkarte eingeführt. All dies dient der Bemühung, sich über den ursprünglichen Fokus auf social-media-affine Investoren hinaus zu entwickeln. Trotz des Rückschlags hatten die Robinhood-Aktien im laufenden Jahr bis zu den Quartalsergebnissen um beeindruckende 120% zugelegt und notierten zuletzt bei 25,23 US-Dollar. Analysten von J.P. Morgan sahen in den Ergebnissen eine jahreszeitlich bedingte Wachstumsverlangsamung nach einem starken ersten Halbjahr. Die deutliche, negative Kursreaktion kam für sie nicht überraschend. Anerkennung fand derweil die Kostendisziplin des Unternehmens, da die Betriebsausgaben im Quartal um 10% gesenkt werden konnten.